Lufthansa kassiert Rekordbußgeld von US-Behörden
Lufthansa kassiert
Rekordbußgeld
von US-Behörden
hei Frankfurt
Die Bemühungen der Lufthansa, die Kernmarke im Passagiergeschäft „Lufthansa Airlines" wieder zum „Aushängeschild“ des Unternehmens zu machen, wie Konzernchef Carsten Spohr vor kurzem zur Zielvorgabe machte, haben einen empfindlichen Dämpfer erlitten. Das US-Verkehrsministerium belegt die Lufthansa mit einem Bußgeld von 4 Mill. Dollar wegen der Diskriminierung jüdischer Passagiere. Die Airline hatte einer Gruppe von Reisenden aus den USA, von denen die meisten eine für orthodoxe jüdische Männer typische Kleidung getragen hätten, in Frankfurt die Weiterreise nach Budapest an Bord einer Lufthansa-Maschine verweigert. Es handelt sich um die höchste Strafe, die das US-Verkehrsministerium jemals gegen eine Fluggesellschaft verhängt hat.
Eindruck von Sippenhaft
Die Lufthansa hatte nach Angaben des US-Verkehrsministerium Sicherheitsbedenken angeführt und den Passagieren Fehlverhalten vorgeworfen. Allerdings beklagten die Betroffenen, dass sie nicht als Gruppe gereist seien und gleichsam für das Verhalten einiger in Sippenhaft genommen wurden. Die Airline hatte bei dem Flug im Mai 2022 unter anderem bemängelt, dass einige der Passagiere nicht die vorgeschriebenen Masken getragen hätten.
Während die Behörde unterstrich, die Entscheidung sende „eine klare Botschaft an die Luftfahrtindustrie, dass wir bereit sind, zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Bürgerrechte von Passagieren verletzt werden, wies der Konzern den Vorwurf zurück. Das Unternehmen habe sich öffentlich entschuldigt. Der Vorfall sei „auf eine unglückliche Reihe von ungenauen Nachrichten, Fehlinterpretationen und Fehleinschätzungen während des gesamten Entscheidungsprozesses“ zurückzuführen. Die Lufthansa-Aktie rutschte Mittwoch im Verlauf bis zu 2% ab.