Managementberater erhöhen die Dynamik

Marktführer erwarten zweistelliges Wachstum

Managementberater erhöhen die Dynamik

swa Frankfurt – Die führenden deutschen Managementberater erwarten nach einem deutlichen Wachstum 2014 auch im laufenden Jahr eine schwungvolle Umsatzentwicklung. Einer Umfrage des Marktforschers Lünendonk zufolge rechnen die Top 10 mit einem zweistelligen Erlösplus von 10,6 %, nachdem im vergangenen Turnus ein Zuwachs von 9,2 % gelungen ist.In den Steigerungsraten von 2014 nicht enthalten ist der Marktführer Roland Berger, der keine Zahlen veröffentlicht, so dass die Angabe von Lünendonk auf einer Schätzung basiert. Roland Berger hatte nach dem Ausscheiden von Partnern einen Umsatzrückgang zu verzeichnen, die von den Marktforschern angesetzte Zahl für 2013 wird inzwischen aber als zu hoch angesehen.Gestützt wird der Optimismus in der Branche durch die Aussage von Kunden, die mehrheitlich ihre Beraterbudgets konstant halten wollen, ein Viertel geht sogar von einer Aufstockung aus. Im Schnitt arbeiten die Auftraggeber mit 14 Beratungshäusern zusammen. Das Marktvolumen in Deutschland wird für 2014 auf 25,2 Mrd. Euro geschätzt nach 23,7 Mrd. im Vorjahr. Laut Lünendonk setzen die zehn führenden Häuser hierzulande 1,1 Mrd. Euro um, die 17 internationalen Berater mit deutschem Geschäft – von A. T. Kearney über Accenture, Deloitte und PwC – kommen auf 5 Mrd. Umsatz mit Managementberatung. Damit repräsentieren die 27 führenden Unternehmen rund ein Viertel des Marktvolumens in Deutschland. Das stärkste Wachstum ohne Übernahme ist 2014 im Kreis der Top 10 der Münchner Goetzpartners Group mit 13,6 % Umsatzplus gelungen, KPS legte durch Erwerb der Getit um 85 % zu. DauerbrennerDie Kunden der Berater treiben aktuell die gleichen Themen um wie in den vergangenen Jahren. Der Wunsch nach Effizienzsteigerung steht ganz oben, Wachstumsstrategien sind ebenfalls Dauerbrenner genauso wie das Feilen an der Organisation und die Arbeit an Innovationen. Die Organisations- und Prozessberatung steht somit für ein Drittel des Umsatzes, gefolgt von Strategie- und IT-Beratung.Gut ein Drittel des Umsatzes erzielen die Berater (Top 27) mit Banken und Versicherern, annähernd 30 % aus Aufträgen der Industrie. Als entscheidend für die Auswahl des Beraters wird dessen Fach- und Umsetzungskompetenz hervorgehoben, die Reputation spiele eine untergeordnete Rolle. Dass die Leistung aus einer Hand kommen muss, ist nur für ein Drittel der Kunden von großer Bedeutung.Die Konsolidierung im Beratermarkt wird von den Mandanten eher kritisch betrachtet, wobei von einem Fortschreiten dieses Trends ausgegangen wird. Das größte Kopfzerbrechen bereitet den Beratern im eigenen Haus der Fachkräftemangel – gut 90 % sehen diesen als große Herausforderung.