Batterietechnik

Manz holt Millionen­auftrag von Daimler Truck

Der Nutzfahrzeughersteller war im Mai vergangenen Jahres als Ankeraktionär bei dem Reutlinger Maschinenbauer eingestiegen. An der Börse sorgt der nun erteilte Auftrag für gute Laune unter den Aktionären.

Manz holt Millionen­auftrag von Daimler Truck

kro Frankfurt

Der Maschinenbauer Manz hat von seinem Ankeraktionär Daimler Truck einen Millionenauftrag zur Lieferung von Anlagen für Batterieproduktionstechnik erhalten. Der Auftrag mit einem Volumen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erfolge im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit dem Nutzfahrzeughersteller, teilte das Unternehmen aus Reutlingen mit. An der Börse sorgte die Nachricht für Euphorie unter den Anlegern: Die Aktie legte zeitweise um fast 15 % auf 23,85 Euro zu.

Daimler Truck war im Mai vergangenen Jahres im Rahmen einer Kapitalerhöhung bei Manz eingestiegen. Aktuell halten die Stuttgarter 9,1 % an dem Unternehmen und sind damit drittgrößter Aktionär. Die damals geschlossene Partnerschaft sah als strategisches Ziel die Zulieferung durch Manz von wesentlichen Anlagen für eine Daimler-Truck-Pilotlinie zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriezellen sowie für die Montage von Batterien am Standort Mannheim vor.

Der nun erteilte Auftrag werde in den Jahren 2023 und 2024 ertragswirksam, hieß es weiter. Nach Auffassung von Stifel-Analyst Adrian Pehl handelt es sich dabei um die erste Bestellung, die zugleich auf einer von Manz im September geschlossenen Kooperation mit den beiden anderen Maschinenbauern Dürr und Grob basiert. Die Partner bringen jeweils unterschiedliche Fähigkeiten in die Allianz mit ein: Während der Fokus von Manz im Bereich der Zell- und Modulassemblierung liegt, verfügt die baden-württembergische Dürr mit ihren Beschichtungsanlagen über Kompetenzen im Bereich der Elektrodenfertigung. Der bayerische Anlagenbauer Grob wiederum ist auf die Entwicklung und Herstellung von Großserienanlagen für die Automobilindustrie spezialisiert.

Analyst Pehl weist in seiner Schnelleinschätzung hinsichtlich des nun erteilten Auftrags von Daimler Truck darauf hin, dass dieser für das weitere Wachstum von Manz wahrscheinlich auch erforderlich ist. Denn mit der Insolvenz des britischen Batterie-Start-ups Britishvolt und dessen Übernahme durch das australische Start-up Recharge seien aktuell 25 % des aktuellen Auftragsbestands gefährdet. Manz hatte in den vergangenen zwei Jahren von Britishvolt, die eine Fabrik für E-Auto-Batterien in Nordengland bauen wollte, Aufträge für Maschinen zur Assemblierung von Lithium-Ionen-Batteriezellen im Volumen von insgesamt gut 90 Mill. Euro erhalten. Nach Ansicht von Pehl könnte Britishvolt als Kunde durchaus noch wegfallen.