McDonald’s blättert in Steuervergleich 1,3 Mrd. Euro hin
Reuters/dpa-afx/hei Paris
– Mit der Zahlung von rund 1,3 Mrd. Euro hat McDonald’s nach Gerichtsangaben einen Steuerstreit in Frankreich beigelegt. Damit vermeidet der Fast-Food-Konzern einen Gerichtsprozess. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, Gewinne aus Frankreich nach Luxemburg verlagert zu haben, um Steuern zu sparen. Ein Anwalt der Restaurantkette sagte, die Zahlung sei kein Schuldeingeständnis, sondern solle einen langen Prozess mit unsicherem Ausgang abwenden.
McDonald’s soll ihre Gewinne in Frankreich durch Lizenzgebühren an ihre europäische Muttergesellschaft in Luxemburg künstlich gemindert haben. Anfang 2016 hatte die Finanzstaatsanwaltschaft Vorermittlungen eingeleitet, nachdem Gewerkschaftsvertreter eine Klage gegen McDonald’s Frankreich wegen organisierten Steuerbetrugs eingereicht hatten. Nach damaligen Angaben ging es um einen jährlichen Betrag von 75 Mill. Euro.
Frankreich hat sich in den vergangenen Jahren wiederholt mit einem strengen Augenmerk im Hinblick auf die Steuerzahlungsmoral insbesondere von US-Konzernen in Szene gesetzt. Das Land ist auch im Hinblick auf eine Digitalsteuer vorgeprescht. 2019 hat die Google-Mutter Alphabet in einem Steuerstreit mit Frankreich rund 1 Mrd. Euro berappt. Die Aktie des 175 Mrd. Dollar schweren McDonald’s-Konzerns gab an der Nasdaq im frühen Handel 1,2% nach. Sie hatte sich zuvor von einem Einbruch nach dem Rückzug aus Russland im März deutlich erholt.