Der Berliner Spezialpharmaanbieter Medios baut seine Marktposition in Europa mit der Übernahme des niederländischen Konkurrenten Ceban Pharmaceuticals aus. Die Transaktion umfasst nach Angaben von Medios eine Barzahlung von 235,3 Mill. Euro sowie 1,7 Millionen neue Aktien, die auf Basis des Schlusskurses vom 14. März einen Wert von 23,9 Mill. Euro darstellen.

Die Medios-Aktie legte nach Bekanntgabe des Deals zeitweise um fast 30% auf 17,94 Euro zu. Das Unternehmen erhofft sich über die Akquisition die Rückkehr in den Kleinwerteindex SDax. Die Investmentbank Jefferies begleitet Ceban in der Transaktion. Verkäufer ist der Finanzinvestor Bencis. Den Kaufpreis will Medios neben der Aktienkomponente aus vorhandenen Barmitteln und einer zugesagten Kreditlinie finanzieren.

Ceban ist wie Medios als Compounding-Anbieter auf die individuelle Herstellung von Medikamenten für Patienten mit langwierigen und chronischen Erkrankungen spezialisiert. Das Unternehmen sei Marktführer in den Niederlanden, zähle in Belgien zu den Top 3 der Branche und in Spanien zu den Top 5. Beliefert würden rund 3.300 Apotheken und mehr als 200 Krankenhäuser. Darüber hinaus besitzt Ceban in den Niederlanden eine Kette von 44 Apotheken namens Medsen.

Auf Basis vorläufiger Berechnungen habe Ceban im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 160 Mill. Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 29 Mill. Euro erzielt. Medios ist deutlich
größer mit einem Umsatz von 1,8 Mrd. Euro und einem bereinigten Ebitda von 60,5 Mill. Euro.

Medios bezeichnet die Übernahme als wichtigen Schritt in der Wachstumsstrategie. Übergeordnetes Ziel sei es, die führende Specialty-Pharma-Plattform in Europa aufzubauen. Medios diversifiziere nicht nur geografisch, sondern erweitere ihr Leistungsangebot um komplementäre Produkte und Dienstleistungen. Das Netz der Medios aus 800 spezialisierten Partnerapotheken in Deutschland könne zudem genutzt werden, um dort die Wirkstoffe von Ceban anzubieten.