Chinas führende Internetplattform für Essenslieferungen und andere „On-Demand-Dienste“, Meituan, sieht sich durch eine schwächere Konsumkonjunktur und die Auswirkungen einer ausschweifenden Regulierungskampagne im Internet- und Technologiesektor in ihren Wachstumsperspektiven ge­bremst. Im Schlussquartal 2021 verzeichnete Chinas drittgrößter Internetkonzern zwar ein kräftiges Wachstum des Umsatzes um 31% auf 49,5 Mrd. Yuan (7,1 Mrd. Euro), für Meituan bedeutet dies aber einen empfindlichen Dynamikverlust, der sich im vergangenen Jahr immer weiter fortgesetzt hat.

Zwar wirft Meituans Essenslieferungsgeschäft mittlerweile Gewinne ab, doch reicht dies nicht aus, um die hohen Kosten für den Aufbau der neuer Onlineplattformen für lokale Frischwarenlieferungen (Meituan Grocery) und E-Commerce (Meituan Instashopping) zu kompensieren. Im zurückliegenden Quartal schnellte der Verlust nach Steuern auf 5,3 Mrd. Yuan in die Höhe. In Hongkong knickte die Meituan-Aktie am Freitag vor Bekanntgabe der Zahlen um 8,2% ein. Im laufenden Jahr hat die Notierung um 40% eingebüßt.

Zuletzt hatte Meituan eine Strafzahlung wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens über umgerechnet 500 Mill. Euro aufgebrummt bekommen und wird von den Behörden unter anderem wegen der Arbeitsbedingungen ihrer Lieferkuriere härter angegangen. Gleichzeitig sieht sich die Gesellschaft gezwungen, auf Druck der Regierung die den auf Meituan-Plattformen eingebundenen Gaststätten abverlangten Kommissionen zu senken.