Mercedes-Benz stabilisiert Absatz zum Jahresende
Mercedes-Benz stabilisiert
Absatz zum Jahresende
Im gesamten Jahr 2024 sinken Verkäufe um 4 Prozent
jh München
Mercedes-Benz hat im Schlussquartal die Absatzbilanz 2024 etwas verbessert. Der Autohersteller verkaufte von Oktober bis Dezember gut 520.000 Pkw. Das waren 1% mehr als im Vorjahreszeitraum und 3% mehr verglichen mit dem dritten Quartal 2024. Für das gesamte Jahr ergibt sich dennoch ein Rückgang um 3% auf 1,98 Millionen Autos. Die Gruppe verkaufte einschließlich der Vans (Transporter) 2,39 Millionen Fahrzeuge. Das waren 4% weniger als 2023.
Die Stabilisierung im letzten Abschnitt gab dem Aktienkurs zum Wochenschluss Auftrieb. Am Nachmittag lag er in der Spitze 4,7% im Plus. 2024 hatte der Börsenwert von Mercedes-Benz 15% verloren.
Vor zwei Jahren hatte die Gruppe dank der Vans den Absatz um 1,5% gesteigert. Die Verkäufe der Pkw hatten im Vergleich mit 2022 stagniert. In dem für die Luxusstrategie des Vorstands entscheidenden Segment Top-End gelang Mercedes-Benz nun zum Ausklang des Jahres 2024 ein kleiner Anstieg von 1% auf 82.800 Autos der S- und G-Klasse, von AMG und Maybach. Verglichen mit dem dritten Quartal waren das sogar 34% mehr.
„Unangefochten Marktführer“
Für das gesamte Jahr bleibt für die oberste der drei Kategorien jedoch ein erheblicher Rückgang um 14% auf 281.500 Fahrzeuge. Das Unternehmen begründet das schwache Abschneiden des Top-End-Segments mit den „Marktbedingungen in China, Modellwechseln und einer schwächeren Nachfrage nach Elektrofahrzeugen“. Mercedes-Benz betont abermals, die S-Klasse sei mit einem Marktanteil von rund 50% in allen wichtigen Regionen unangefochten Marktführer in ihrem Segment.
Im selben Maß wie im Top-End verringerte sich im vergangenen Jahr der Absatz des Einstiegssegments um 14% auf rund 535.000 Autos der A- und B-Klasse. Dagegen legte die nach Stückzahlen größte Kategorie Core mit der C- und E-Klasse um 6% auf 1,17 Millionen Einheiten zu. „Dieses Plus ist auf eine gute Nachfrage nach den Modellen der E-Klasse und des GLC zurückzuführen“, heißt es in der Mitteilung von Mercedes-Benz.
Der Konkurrent Volvo legt zu
Die Zahl der verkauften rein batterieelektrischen Fahrzeuge (BEVs) sank 2024 um 22% auf rund 205.000. Ihr Anteil am Gesamtabsatz verringerte sich auf 8,6% nach 11% im Jahr zuvor.
Der schwedische Konkurrent Volvo steigerte dagegen den BEV-Anteil auf 23 (i.V. 16)%. Das Unternehmen mit dem chinesischen Mehrheitsaktionär Geely erhöhte den gesamten Absatz im vergangenen Jahr um 8% auf gut 763.000 Autos. Es ist der bisher höchste Wert. Der Verkauf der BEVs legte um etwas mehr als die Hälfte auf rund 175.000 Einheiten zu. Allerdings hatte Volvo im Oktober das Wachstumsziel für den gesamten Absatz 2024 von 15% auf 7 bis 8% gesenkt. Im Dezember ging er um 3% zurück.
Für Mercedes-Benz verbreitet der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius Zuversicht: „Mit dem neuen CLA starten wir in diesem Jahr die größte Produktoffensive in der Geschichte des Unternehmens.“ Allerdings hat Mercedes-Benz schon angedeutet, die mittelfristigen Renditeziele für das Pkw-Segment zu senken. 2022 hatte der Vorstand für den Fall günstiger Marktkonditionen eine Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten von 14% als Ziel ausgerufen. Es sollte von 2025 an erreicht werden.
Neue Ziele am 20. Februar
Für das vergangene Jahr hatte der Vorstand zuletzt eine Marge von lediglich 7,5 bis 8,5% in Aussicht gestellt. Schon 2023 war sie auf 12,6% gesunken nach 14,6% ein Jahr zuvor. Die Bilanz für 2024 und die neuen Renditeziele will Mercedes-Benz am 20. Februar präsentieren.
