Merck nähert sich Übernahme von Springworks Therapeutics
Merck kommt Milliardenübernahme näher
Dax-Konzern in „weit fortgeschrittenen“ Gesprächen mit Springworks Therapeutics
swa Frankfurt
Der Pharma- und Technologiekonzern Merck kommt in den Plänen zur Stärkung des Healthcare-Geschäfts voran. Das Unternehmen befinde sich inzwischen „in weit fortgeschrittenen Gesprächen“ mit dem US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics, teilte Merck Donnerstagabend in Reaktion auf einen entsprechenden Bericht des „Wall Street Journal“ mit. Die Parteien befänden sich in Verhandlungen auf der Basis eines Preises um die 47 Dollar pro Aktie. Merck-Chefin Belén Garijo bestätigte auch auf der Hauptversammlung von Merck am Freitag, dass noch keine abschließende Entscheidung getroffen und keine rechtlich verbindliche Vereinbarung abgeschlossen worden sei.
Positive Reaktionen
Der genannte Kaufpreis von 47 Dollar je Aktie würde die an der Nasdaq notierte Springworks mit 3,5 Mrd. Dollar bewerten. Die Merck-Aktie reagierte am Freitag mit einem Plus von 1,5% auf die Mitteilung. Analysten halten den Deal „für strategisch wie auch finanziell für sinnvoll“. Der Preis sei akzeptabel angesichts der von Merck skizzierten Spielräume für Zukäufe, heißt es im Markt.
Eine Übernahme von Springworks wäre für Merck einer der größten Pharmadeals der vergangenen Jahre. Das Unternehmen ist mit Blick auf den Ausbau des Produktnachschubs im Arzneimittelgeschäft auch aktiv auf der Suche nach Partnerschaften und Lizenzvereinbarungen.
Die Übernahmepläne von Merck in den USA waren im Februar 2025 bekanntgeworden. Schon damals hatte Merck von fortgeschrittenen Verhandlungen gesprochen. Die Meldung hatte der Springworks-Aktie im Februar einen Schub um 30% auf fast 60 Dollar gebracht. Seitdem ist der Kurs des Biotech-Unternehmens wieder abgebröckelt.
Springworks ist wie Merck auf innovative Krebstherapien ausgerichtet. Dabei hat das US-Biotechunternehmen erste Erfolge zu verzeichnen mit der US-Zulassung für das Medikament Ogsiveo gegen Desmoidtumoren – eine seltene Tumorart, die sich an Muskeln bildet. Analysten trauen dem Mittel einen Spitzenumsatz von 1 Mrd. Dollar zu. Grünes Licht bekam Springworks zudem vor wenigen Wochen von der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Mittel Gomekli zur Behandlung von Neurofibromatose Typ 1 (NF1), eine seltene genetische Störung.