Stärkere Internationalität als Schlüsselfaktor

Messe Frankfurt strebt Rekordumsatz an

Die Messe Frankfurt erwartet für das laufende Jahr eine Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 25% auf 770 Mill. Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda), das 2023 bei 91 Mill. Euro lag, soll sich deutlich verbessern. Vor Medienvertretern betonte die Geschäftsführung die Internationalität als wichtigsten Erfolgsfaktor.

Messe Frankfurt strebt Rekordumsatz an

Messe Frankfurt strebt Rekordumsatz an

Geschäftsführung versprüht Optimismus – 2023 brachte positive Ergebniswende – Internationalität als Schlüssel zum Erfolg

md Frankfurt

Nach den Ausführungen der Geschäftsführer Wolfgang Marzin und Detlef Braun auf der hybriden Jahrespressekonferenz der Messe Frankfurt kann man kaum glauben, dass Deutschland in einer Wachstumskrise steckt. Man musste den Eindruck gewinnen, im vergangenen Jahr sei es im Unternehmen, dessen Geschäft als Frühindikator für die länderübergreifende Wirtschaftsentwicklung betrachtet werden kann, an allen Ecken und Enden aufwärts gegangen. Auch die Perspektiven für 2024 und die Folgejahre scheinen positiv zu sein.

Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt. Foto: Messe Frankfurt/Sutera

„Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir (...) eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr um mehr als 25% auf 770 Mill. Euro, bei einer gleichzeitig deutlichen Verbesserung des Ergebnisses“, sagte Marzin, der Vorsitzende der Geschäftsführung. „Das wäre der höchste Umsatz in der Geschichte der Messe Frankfurt“, hob er hervor und ergänzte: „Wir haben einen hervorragenden Halbzeitstand.“

„Die Unternehmensgruppe entwickelt sich entsprechend ihrer Zielsetzung, wirtschaftlich profitabel zu sein, und mit einem hohen nachhaltigen volkswirtschaftlichen Nutzen für Stadt und Region.“ Das letztgenannte Ziel hat einen Grund: Anteilseigner der Messe Frankfurt sind die Stadt Frankfurt mit 60% und das Land Hessen mit 40%. Aufsichtsratsvorsitzender der Messe Frankfurt ist Oberbürgermeister Mike Josef (SPD), der vor Medienvertretern die Ergebniszuwächse und den positiven Ausblick – über Bande spielend – erklärte: „Das Schwierigste in Politik und Wirtschaft ist es, vor die Lage zu kommen.“ Sprich: Entwicklungen zu antizipieren.

Von Coronakrise erholt

Der Geschäftsabschluss 2023 beinhalte erstmals seit drei Jahren wieder ein komplettes und starkes operatives Geschäft, betonte die Messe. Die Jahre 2020 bis 2022 waren von den Folgen der Corona-Pandemie geprägt (Messe-Ausfälle, eingeschränkter Zugang zu Messen).

„Schneller als gedacht“ sei der Umsatz gegenüber dem Vorjahr signifikant gestiegen – um ein Drittel auf 609 Mill. Euro. Außerhalb Deutschlands hätten sich die Erlöse auf konsolidiert 275 Mill. Euro erhöht. Das entspricht einem Anteil am Konzernumsatz von 45 (i.V. 31)%. Im Inland seien 334 (314) Mill. Euro erlöst worden. Preiserhöhungen hätten hierzulande 2,5 bis 3,0% und im Ausland 4,5 bis 5,0% zum Wachstum beigetragen. Entsprechend der positiven operativen Entwicklung habe sich ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 91 (41) Mill. Euro ergeben. Bezogen auf den Umsatz resultierte daraus eine Ebitda-Marge von 14,9 (8,9)%. Das Nettoergebnis nach Anteilen Dritter erreichte 13,7 Mill. Euro, nach einem Jahresfehlbetrag von 27,6 Mill. Euro 2022.

Insgesamt fanden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 349 Veranstaltungen statt mit rund 86.400 ausstellenden Unternehmen und über 4,3 Millionen Besuchern. Auf den Frankfurter Eigenveranstaltungen kamen 2023 durchschnittlich 81% der Aussteller von außerhalb Deutschlands – ein Rekordwert. Auf Handelsseite seien es rund 54% gewesen. Damit gehe der Internationalitätsgrad über den vom Verband der deutschen Messewirtschaft (Auma) errechneten Durchschnitt deutscher Messeplätze weit hinaus. Die Messen in Frankfurt seien „die mit Abstand internationalsten Messen“, unterstrich Josef.

„Das am besten gelegene Messegelände der Welt“

Mehrfach betonten Marzin und Braun, wie sehr sie die Internationalität und die Infrastruktur der Stadt schätzten. Josef nahm den Ball auf: „Wir sind eine kleine Weltmetropole.“ Und die Geschäftsführer legten noch eins drauf: Frankfurt habe das am besten gelegene Messegelände der Welt.

Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Foto: Messe Frankfurt/Sutera

„Unsere Veranstaltungen sind stärker denn je, und alle wichtigen Kenngrößen sind auf Wachstum gestellt“, betonte Braun. „Qualität, Fläche, Internationalität, dazu vielfach ein Ausstellerwachstum im Vergleich zu den Vorveranstaltungen sowie eine Besucherzufriedenheit von über 90%.“ Zur Struktur der Aussteller sagte er: „Rund 95% der Branchenteilnehmer auf unseren Leitmessen sind klein- und mittelständische Unternehmen sowie Start-ups.“ Sie seien „das Rückgrat ihrer Branchen und Industrien“.

„Die persönliche Begegnung ist durch nichts zu ersetzen“, so Braun weiter. „Fünf Tage auf einer internationalen Messe in Frankfurt ersetzen einem Aussteller oder Händler sechs Monate Reisen durch die Welt.“

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