IMP-Index

Metallpreise kommen Rekordhoch nahe

Prozentual zweistellige Steigerungen bei mehreren Metallen, die mitunter zu neuen Rekordständen führten, haben den starken Preistrend zu Jahresbeginn bestimmt.

Metallpreise kommen Rekordhoch nahe

Von Hubertus Bardt, Köln*)

Nach einigen Monaten relativer Stabilität sind die Preise wichtiger Metalle im Januar wieder deutlich gestiegen und haben damit insgesamt fast das Rekordniveau vom Juli vergangenen Jahres erreicht. Das zeigt der Indus­triemetallpreis-Index (IMP-Index), der monatlich vom In­stitut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln berechnet wird. Der IMP-Index ermittelt das Preisniveau der wichtigsten Importmetalle auf Euro-Basis und zeigt damit die Kostenbelastung der metallverarbeitenden Unternehmen in Deutschland an.

IMP-Index steigt 5 Prozent

Im Januar ist der IMP-Index um hohe 5,2% auf 530,7 Punkte gestiegen, nachdem das Preisbarometer zuletzt um die 500-Punkte-Marke gependelt hatte. Innerhalb eines Jahres hat der Warenkorb damit insgesamt um gut 17% zugelegt. Der Rekordwert vom Juli 2021 liegt mit 533,6 Zählern nur geringfügig höher als der jüngste Indexwert. So stützen auch die Metalle das Bild der aktuellen, von vielfältigen Ursachen getriebenen Preissteigerungen.

Unternehmen mit längerfristigen Preisvereinbarungen in der Rohstoffbeschaffung können zwar weniger von kurzfristigen Schwankungen betroffen sein, der längerfristige Aufwärtstrend kommt dann aber mit Verzögerung auch auf sie zu.

Aluminium und Eisenerz fest

Prozentual zweistellige Steigerungen bei mehreren Metallen, die mitunter zu neuen Rekordständen führten, haben den starken Preistrend zu Jahresbeginn bestimmt. Aluminium, Kupfer und Zinn sind in Euro gerechnet so teuer wie noch nie. Die Kurse für Aluminium (+11,4%), Eisenerz (+13,2%) und Nickel (+11,6%) sind zu Jahresbeginn besonders stark geklettert. Bedeutend für d­ie starke Aufwärtsbewegung ist vor allem das Indexschwergewicht Aluminium, das im Jahresvergleich um bemerkenswerte 61% teurer geworden ist.

Sinkende Kurse, die für Entlastung auf dem Rohstoffmarkt gesorgt hätten, waren im Gegenzug an keiner Stelle zu beobachten. Zinn und Zink legten im Januar spürbar um jeweils knapp 6% zu. Blei und Kupfer verteuerten sich um 1,2% bzw. 2,3%. In ähnlicher Größenordnung entwickelten sich die Edelmetalle, die im Januar um 1,3% (Gold) und 2,7% (Silber) anzogen.

*) Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.

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