IMP-Index

Metallpreise legen im Januar kräftig zu

Das Jahr hat für die Industrien mit hohem Metallbedarf schlecht begonnen, da die Preise auf den Weltmärkten im Vergleich zu Dezember 2022 deutlich zugelegt haben. Die leichte Erholung des Euro gegenüber dem Dollar hat den Materialkostenanstieg zu einem Drittel ausgeglichen.

Metallpreise legen im Januar kräftig zu

Von Hubertus Bardt, Köln*

Das Jahr hat für die Industrien mit hohem Metallbedarf schlecht begonnen, da die Preise auf den Weltmärkten im Vergleich zu Dezember 2022 deutlich zugelegt haben. Die leichte Erholung des Euro gegenüber dem Dollar reichte nicht aus, den Materialkostenanstieg auszugleichen. Zu­dem stellt eine Entlastung auf der Einkaufsseite durch die Aufwertung des Euro für exportierende Unternehmen immer auch eine zusätzliche Erschwernis auf der Absatzseite dar.

Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln bildet die Entwicklung der Euro-basierten Preise für die wichtigsten Importmetalle ab. Dieses Barometer ist im Januar im Vergleich zum Dezember um 4,3% auf 532,6 Punkte gestiegen und liegt damit wieder deutlich über der 500-Punkte-Marke.

Die verbesserten Aussichten für die Weltwirtschaft – auch nach dem Ende der harten Corona-Restriktionen in China – haben zum Anstieg der Weltmarktpreise um 6% beigetragen; die Wechselkursveränderung hat dieses Plus für Verarbeiter im Euroraum um knapp ein Drittel gedämpft. Nunmehr liegt das Preisniveau um 8,7% über dem zyklischen Tief vom Oktober und nur noch um 14% unter dem Höchstwert vom Mai, der von hohen Unsicherheiten nach dem russischen Überfall auf die Ukraine geprägt war. Zum Jahresanfang hat sich damit dasselbe Preisniveau eingestellt wie vor einem Jahr – vor der kriegsbedingten Krise.

Deutliche Aufwärtsbewegungen gab es in Euro gerechnet mit Anstiegen von 14,5%, 7,5% und 6,1% bei Zinn, Eisenerz und dem Indexschwergewicht Kupfer. Spürbar, aber unterdurchschnittlich teurer wurden Zink (+4%), Gold (+3,8%) und Aluminium (+2,4%). Sinkende Preise gab es in Euro gerechnet für Nickel (–4,2%) und Blei (–2,3%). Silber war auf den Weltmärkten im Januar 1,4% teurer als im Dezember, wegen der Wechselkursänderungen im Euroraum aber 0,3% günstiger.

*) Der Autor ist Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.