MFE erhöht Anteil an ProSiebenSat.1 auf 30 Prozent
MFE hält 30 Prozent
an ProSiebenSat.1
jh München
Der italienische Medienkonzern Media for Europe (MFE) hält jetzt gut 30% der Aktien von ProSiebenSat.1. Laut einer Stimmrechtsmitteilung stockte MFE vor wenigen Tagen ihren Anteil von 29,99 auf 30,09% auf. Das sei im Rahmen des Ende März angekündigten freiwilligen Übernahmeangebots geschehen, heißt es im Umfeld des Unternehmens. Damals hatte MFE von einer Vereinbarung mit einem Aktionär über den Erwerb von dessen Aktien berichtet. Wer der Verkäufer ist, wird auch jetzt nicht mitgeteilt.
Eine Pflicht für ein Angebot, die üblicherweise mit dem Erreichen einer Beteiligung von 30% verbunden ist, bestehe nicht, da dieser Aktienkauf angekündigt worden sei, heißt es weiter.
Geht es um die Hauptversammlung?
Mit der Angebotsunterlage von MFE ist in den zwei Wochen nach Ostern zu rechnen. Die Italiener wollen nur den gesetzlichen Mindestpreis von 5,74 Euro zahlen. Er liegt unter dem aktuellen Aktienkurs. Nach dem Überschreiten von 30% hat MFE nun die Möglichkeit, weitere Anteile bis zur Schwelle von 50% zuzukaufen, ohne dies melden zu müssen. In der Branche wird spekuliert, MFE könnte sich auf diese Weise eine Mehrheit für Abstimmungen auf der Hauptversammlung von ProSiebenSat.1 am 28. Mai sichern. Werden Aktien für einen höheren Kurs als 5,74 Euro gekauft, müsste das Angebot an alle Aktionäre entsprechend erhöht werden.
MFE: Keine konkreten Pläne
MFE habe „keine Zielvorgabe“ für den Anteil, der mit der Übernahmeofferte für ProSiebenSat.1 erreicht werden solle, antwortete Marco Giordani, der Finanzvorstand von MFE, auf die Frage eines Analysten. „Wir werden sehen, was das Ergebnis der Operation sein wird.“ Dann werde entschieden – auch über mögliche Käufe weiterer Aktien. "Wir haben keine konkreten Pläne“ für den Anteil, der an der deutschen Gruppe erworben werden soll.