Gewerkschaften erbost

Michelin schließt zwei Werke in Frankreich

Michelin leidet unter Überkapazitäten auf dem europäischen Reifenmarkt und zieht nun die Konsequenzen.

Michelin schließt zwei Werke in Frankreich

Michelin schließt Werke in Frankreich

wü Paris

Der französische Reifenhersteller Michelin hat angekündigt, zwei Werke in Frankreich schließen zu wollen. Spätestens Anfang 2026 soll es so weit sein. An den Standorten in Cholet bei Nantes und Vannes sind 1.254 Mitarbeiter beschäftigt. Der Reifenhersteller will nun eine Rückstellung über 330 Mill. Euro vornehmen, um die betroffenen Mitarbeiter und Regionen begleiten zu können. Industrieminister Marc Ferracci will darüber wachen. Der Reifenhersteller hatte letzten Monat beschlossen, die Aktivität in fünf Werken in Frankreich zu drosseln, darunter Cholet und Vannes. Gewerkschaften hatten deshalb bereits Schlimmeres befürchtet.

Die auf Reifen für Lkw und Kleintransporter spezialisierten Werke in Cholet und Vannes kämpfen nach Angaben des Konzerns seit Jahren mit wirtschaftlichen Problemen, die durch die Überkapazitäten in Europa bedingt sind. Sie seien hart von den strukturellen Veränderungen des europäischen Reifenmarktes getroffen worden, dessen Wettbewerbsfähigkeit sich vor allem wegen der Inflation und den hohen Energiepreisen verschlechtert habe, erklärte Michelin. Dennoch fühlen sich Gewerkschaften jetzt verraten, zumal ein Teil der Produktion wohl nach Polen, Italien und Spanien gehen soll.

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