Milliardenschäden durch Cyberangriffe

Börsen-Zeitung, 17.4.2015 Reuters Berlin - Durch digitale Angriffe entsteht der deutschen Industrie nach Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) ein Schaden von rund 51 Mrd. Euro pro Jahr....

Milliardenschäden durch Cyberangriffe

Reuters Berlin – Durch digitale Angriffe entsteht der deutschen Industrie nach Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) ein Schaden von rund 51 Mrd. Euro pro Jahr. Insgesamt sei gut die Hälfte aller Firmen in den vergangenen zwei Jahren Opfer derartiger Attacken geworden, teilte Verbandspräsident Dieter Kempf in Berlin als Ergebnis einer Umfrage mit. Am stärksten betroffen seien mit 68 % die Unternehmen der Automobilindustrie, gefolgt von der Chemie- und Pharmabranche (66 %) sowie Banken und Versicherungen (60 %).”Digitale Angriffe sind eine reale Gefahr für Unternehmen”, sagte Kempf. Die meisten Firmen schützten sich jedoch nicht ausreichend. Gerade mittelständische Unternehmen, die mit 61 % am stärksten betroffen seien, müssten bei der Sicherheit deutlich nachlegen. Als Täter werden der Erhebung zufolge am häufigsten aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter der Unternehmen identifiziert. An zweiter Stelle folgt das unternehmerische Umfeld – also Wettbewerber, Lieferanten, Dienstleister und Kunden. Erst dann kommen organisierte Banden, wobei deren professionelle Angriffe gute Chancen haben, gar nicht entdeckt zu werden.Kempf räumte ein, dass die geschätzten Kosten nicht zu 100 % ermittelt werden können. Ein Viertel der ermittelten Summe gehe auf Umsatzeinbußen durch Plagiate zurück. Befragt wurden 1 074 Unternehmen. Auch der von Unternehmen getragene Cyber-Sicherheitsrat warnte vor den Gefahren durch digitale Attacken. Weltweit verursache Cyberkriminalität laut Studien Kosten von bis zu 575 Mrd. Dollar.