Mit dem Joby-Flugtaxi von Heathrow nach Canary Wharf
Mit dem Flugtaxi nach Canary Wharf
Virgin Atlantic und Joby Aviation schließen Partnerschaft
hip London
Virgin Atlantic und Joby Aviation haben eine Partnerschaft geschlossen, die zum Angebot von Flugtaxidiensten in Großbritannien führen soll. Sie baut auf einer ähnlichen Vereinbarung mit der US-Fluggesellschaft Delta Airlines auf, die 49% an Virgin Atlantic hält.
Begonnen werden soll mit Kurzstrecken an den Flughäfen Heathrow und Manchester, wie Joby mitteilte. Wann es soweit sein soll, war der Presseerklärung nicht zu entnehmen. Die elektrischen Flugtaxis von Joby könnten neben dem Piloten bis zu vier Passagiere befördern. Die Reisegeschwindigkeit könne bis zu 322 km/h erreichen. Virgin-Passagiere könnten in Zukunft über die App der Airline einen Platz in einem Flugtaxi buchen.
Premiere in Farnborough
Die eVTOL-Flugtaxis (Electric Vertical Take-off and Landing) von Joby haben sechs Propeller und sind damit angeblich wesentlich leiser als ein herkömmlicher Helikopter. Sie sollen auf Strecken bis zu 160 km eingesetzt werden. Dem Unternehmen zufolge wurden bereits Tausende Testflüge absolviert, darunter Schauflüge in New York City, Japan und Südkorea. In Europa waren sie erstmals auf der Farnborough International Air Show 2024 zu sehen.
Zu den möglichen Angeboten im Vereinigten Königreich gehören Flüge vom Flughafen Manchester nach Leeds, die lediglich 15 Minuten in Anspruch nehmen würden, sowie Verbindungen vom Londoner Drehkreuz Heathrow nach Canary Wharf in nur acht Minuten. Damit kann selbst die Elizabeth Line nicht mithalten. Die neue Schnellbahnverbindung verkürzte die Reisezeit in das Bankenviertel im Londoner Osten bereits auf 51 Minuten. Mit dem Auto dauert es noch länger.
Vertical Aerospace im Abseits
Wie „FlightGlobal“ berichtet, gab Richard Bransons Transatlantik-Fluggesellschaft eine ähnliche Kooperationsvereinbarung mit dem britischen Flugtaxi-Entwickler Vertical Aerospace, die 2021 bekannt gegeben wurde, im November vergangenen Jahres auf. Vertical hat mit dem VX4 ein eigenes eVTOL-Flugtaxi hervorgebracht. Joby sei der Marktführer, habe Virgin auf Rückfrage mitgeteilt.
Während Joby in den USA und Großbritannien noch auf grünes Licht für die Aufnahme des Flugbetriebs wartet, könnte es in den Vereinigten Arabischen Emiraten schon dieses Jahr soweit sein. Eine entsprechende Vereinbarung mit Dubais Straßen- und Verkehrsbehörde wurde im vergangenen Monat unterzeichnet.
Toyota an Bord
Im Lufttaxi-Segment tummeln sich eine ganze Reihe von Anbietern. Die Münchener Lilium meldete im Februar zum zweiten Mal Insolvenz an. Joby hat dagegen seit sieben Jahren Toyota als Großinvestor an Bord. Im Oktober kündigte der japanische Autobauer an, weitere 500 Mill. Dollar in das Unternehmen zu stecken. Dann sind es insgesamt 894 Mill. Dollar.