Mit Energiespeichern an die Börse
Energiespeicher für die Börse
Intilion avisiert IPO für drittes Quartal – Öffentliches Angebot mit Privatplatzierung kombiniert
ab Düsseldorf
Mit Intilion, einem Anbieter von Energiespeichern, läuft sich ein weiteres Unternehmen für den Börsengang warm. Der Gang aufs Parkett wird für das dritte Quartal dieses Jahres avisiert - vorbehaltlich des Kapitalmarktumfeldes, wie es heißt. Die Gesellschaft gehört zur Familiengruppe Hoppecke, die Industriebatteriesysteme herstellt. Zur Firmengruppe gehören nach den Angaben 22 Tochtergesellschaften mit weltweit mehr als 2.000 Beschäftigten. Hoppecke bezeichnet sich als größten europäischen Hersteller von Industriebatterien in privater Hand.
Als Sole Global Coordinator ist das Bankhaus Metzler für den Börsengang mandatiert, hinzu kommt Stifel Europe als Joint Bookrunner. Die dem Unternehmen zufließenden Mittel aus dem IPO sollen in die Finanzierung des Wachstums gesteckt werden. Bisheriger Alleinaktionär ist die Hoppecke Rail Systems GmbH, eine Tochter der Accumulatorenwerke Hoppecke Carl Zoellner & Sohn GmbH, die sich im Zuge des IPO ebenfalls von Aktien trennen will, wenngleich auch nach dem Börsengang eine Mehrheitsbeteiligung gehalten werden soll. Bloomberg hatte im April über eine angestrebte Bewertung von 350 Mill. Euro spekuliert.
Hoppecke denkt offenbar über Intilion-IPO nach.
Alles aus einer Hand
Intilion fährt beim Börsengang zweigleisig, sollen neben dem öffentlichen Angebot doch auch Privatplatzierungen außerhalb Deutschlands vorgenommen werden, wie es heißt. Die aus einer Kapitalerhöhung stammenden Mittel sollen zur Betriebsmittelfinanzierung, für Beteiligungen an anderen Unternehmen zum Ausbau der Entwicklungskompetenzen sowie zur Finanzierung der geografischen Expansion eingesetzt werden.
Intilion baut Energiespeicher für Gewerbe- und Industriekunden sowie für Energieversorger und Netzbetreiber. Bei den Lithium-Ionen-Energiespeichern handelt es sich um modulare, skalierbare Speicherlösungen, deren Kapazität zwischen 70 Kilowattstunden und 100 Megawattstunden variiert.
"Wir verfügen über umfangreiche Erfahrung bei stationären Energiespeicherlösungen und haben über 200 Lithium-Ionen-Speichersysteme unterschiedlichster Größenordnung für Industriekunden und Energieversorger installiert", wird Vorstandschef André Haubrock zitiert. Den Kunden bietet Intilion ein Gesamtpaket an, das von der Hardware über die Überwachungs- und Applikationssoftware bis zu Installation, Inbetriebnahme und Wartung reicht.
Intilion, 2019 aus der Hoppecke-Unternehmensgruppe ausgegründet, versteht sich als Ermöglicher der Energiewende. "Mit der fortschreitenden Elektrifizierung bei gleichzeitigem Ausbau des Anteils der erneuerbaren Energien werden Energiespeicher für eine stabile Stromversorgung eine entscheidende Rolle einnehmen", sagt Finanzchef Dirk Engel.
Hohe Wachstumsraten
Geprotzt wird daher mit dem rasanten Wachstum. In den vergangenen drei Jahren sei Intilion jährlich um 147% und damit schneller als der Markt gewachsen. Für das laufende Geschäftsjahr, das im März endet, wird mehr als eine Umsatzverdoppelung auf 70 (i.V. 30) Mill. Euro avisiert. Zum Bilanzstichtag 2023 lag der Auftragsbestand nach den Angaben bei 63,2 Mill. Euro. Mittelfristig werden Erlöse von 250 Mill. Euro angestrebt bei einer bereinigten Umsatzrendite bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 8 und 10%.