Mittelständler haben viel Geld in der Kasse

Im Schnitt liegen 3,1 Mill. Euro auf der hohen Kante

Mittelständler haben viel Geld in der Kasse

ds Frankfurt – Der Aufschwung spült Geld in die Kassen. Rund 60 % der deutschen Mittelständler haben aktuell Anlagedruck. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Detmold, die im Auftrag der Commerzbank erstellt wurde. Im Schnitt wollten die Unternehmen rund 3,1 Mill. Euro anlegen. Damit habe sich das durchschnittliche Anlagevolumen binnen anderthalb Jahren nahezu verdreifacht, heißt es.Wegen der Unsicherheit der wirtschaftlichen Entwicklung horteten die Mittelständler Geld in Form von Sicht- und Termingeldern, statt Realinvestitionen vorzunehmen. Im Fokus stünden jedoch nicht nur kurzfristige Anlagen. Rund 15 % der mittelständischen Unternehmen hätten einen Anlagehorizont von mehr als einem Jahr, 8 % sogar von mehr als fünf Jahren im Blick.Der Studie zufolge steht die Sicherheit der Anlageform für die Unternehmen klar an erster Stelle. Darauf folge – noch vor der Verzinsung der Anlage – der Wunsch nach geringen Kosten. Hier scheine sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass bei dem derzeitigen Zinsniveau für eine auskömmliche Rendite auch die Kosten zu berücksichtigen seien, heißt es. Für ihr angelegtes Geld erwarten die Unternehmen laut Commerzbank im Schnitt eine Mindestverzinsung von 1,8 %. Im Vergleich zu den Studien zuvor ist die Renditeerwartung damit deutlich gesunken. Vor eineinhalb Jahren war im Schnitt für kurzfristige Anlagen noch eine Mindestverzinsung von 2,6 % erhofft worden, nach 5,2 % im Jahr 2009. Vertrauen in den EuroDer Mittelstand reagiere damit auf das im Laufe der Zeit gesunkene Zinsniveau, allerdings mit deutlicher Verzögerung. Die am häufigsten genannten Anlageinstrumente sind mit 97 % Sichteinlagen beziehungsweise laufende Konten, mit 87 % Festgelder und mit 15 % Geldmarktfonds. Zwei Drittel der Befragten glauben der Erhebung zufolge, dass der Euro als Zahlungsmittel auf unbestimmte Zeit Bestand haben wird. “Dass der Großteil der Unternehmen den Euro als stabil einschätzt, war in dieser Form nicht abzusehen”, kommentierte der für die Studie verantwortliche Leiter der FHM, Volker Wittberg.