Mittelständler richten sich an "Generation 50+" aus
md Frankfurt – In den vergangenen zehn Jahren haben kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihre Absatzstrategien an den demografischen Wandel angepasst. Mehr als jedes zweite Unternehmen im Business-to-Consumer-Bereich (B2C) – also Firmen, die zumindest überwiegend Geschäftsbeziehungen zu Privatpersonen und nicht zu anderen Unternehmen haben – habe inzwischen seine Produkte und Dienstleistungen auf die Bedürfnisse älterer Kunden abgestimmt. Wie aus einer Trendstudie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) weiter hervorgeht, habe überdies jedes dritte Unternehmen völlig neue Produkte und Dienstleistungen speziell für diese Konsumentengruppe entwickelt, und rund 16 % der vom IfM befragten KMUs planen solche Aktivitäten für die Zukunft. Nicht ohne Grund, meinen die Wissenschaftler des Instituts, schließlich schätze das Statistische Bundesamt, dass zwischen 2020 und 2040 die Zahl der 65-Jährigen und Älteren stark steigen wird, weil die geburtenstarken Jahrgänge (1955 bis 1970) dann das Renteneintrittsalter erreichen werden. Käufe für Kinder und Enkel Zugleich rechne aber auch mehr als jedes zweite KMU im B2C-Bereich, das vor allem Produkte und Dienstleistungen für Kinder und Jugendliche anbietet, mit einer steigenden Nachfrage. Schließlich zähle nicht nur die junge Generation zu ihren Kunden, sondern auch deren Eltern und Großeltern.Für die Studie “Der Umgang kleiner und mittlerer Unternehmen mit den demografischen Herausforderungen” hat das IfM in Bonn rund 800 KMUs mit mindestens fünf Beschäftigten aus allen Wirtschaftszweigen und Regionen befragt. Dabei habe sich auch gezeigt, dass sich Art und Umfang der Vermarktungsaktivitäten der KMUs in den vergangenen zehn Jahren dem der Großunternehmen angenähert haben. So sei nicht nur die Kundenbetreuung und -beratung verändert, sondern beispielsweise auch die Werbeaktivität gezielt auf die “Generation 50+” ausgerichtet worden. Anpassung je nach Branche Nur bei der Gestaltung der Geschäftsräume und der Vertriebswege zeigten sich weiter Unterschiede. Auch seien die Kleinst- und Kleinunternehmen in Bezug auf ihre Produktpolitik etwas weniger aktiv als größere Unternehmen.Maßgeblich für die Produkt- und Vermarktungspolitik sei jedoch letztlich der Wirtschaftszweig, dem das Unternehmen angehört. So habe nahezu jede Firma der Gesundheitsbranche ihre Produkt- bzw. Dienstleistungspolitik angepasst. Unter dem Durchschnitt lägen dagegen die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sowie des Bereichs Handel, Gastgewerbe und Verkehr. Insgesamt erwarten die Unternehmen laut dem IfM einen demografisch bedingten Anstieg der Binnennachfrage. Entsprechend plane ein Großteil der Unternehmen, den eigenen Absatzmarkt auszudehnen.