Modebranche in Italien bricht ein
bl Mailand – Die italienische Modeindustrie rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzeinbruch gegenüber 2019 von etwa 30 Mrd. Euro oder 32,5 %. Jedes zweite Unternehmen erwartet einen Umsatzeinbruch von 20 bis 50 %, jedes vierte geht sogar von noch stärkeren Rückgängen aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Industrieverbandes Confindustria bei 320 Unternehmen des Sektors. Die Modeindustrie ist mit einem Jahresumsatz von fast 100 Mrd. Euro und Unternehmen wie Armani, Prada, Gucci oder Tod’s eine der wichtigsten Wirtschaftsbranchen des Landes. Cirillo Marcolin, Präsident der Modesparte bei Confindustria, fürchtet das dauerhafte Wegbrechen ganzer Sparten. “Das ist eine beispiellose Katastrophe für uns”, sagt er.Die Unternehmen leiden unter der monatelangen Schließung ihrer Produktion, aber auch unter ausgebliebenen Zahlungen für im Frühjahr ausgelieferte Waren sowie deutlich weniger Bestellungen für die Wintersaison 2020/2021. Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen keine wirkliche Erholung. Lediglich in Deutschland, Frankreich, China, Südkorea, Japan und Russland wachse die Nachfrage etwas. 76 % der befragten Firmen haben auf die Lage mit Investitionskürzungen reagiert.