Morphosys hat im vergangenen Jahr den mit Abstand höchsten Verlust der Unternehmensgeschichte erlitten. Das Biotechnologieunternehmen in Planegg bei München meldet einen Verlust von 515 Mill. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 98 Mill. Euro erwirtschaftet worden war. Entscheidender Faktor ist eine Wertminderung auf den Zukauf Constellation in Höhe von 231 Mill. Euro (vgl. BZ vom 11. März). Aber auch höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für den Vertrieb trieben bei verringertem Umsatz den Verlust (siehe Tabelle).

Vorstandsvorsitzender Jean-Paul Kress erklärte, in der Zukunft werde sich das Unternehmen darauf konzentrieren, die Vermarktung von Monjuvi weiter voranzutreiben. Die Produktumsätze für das Medikament gegen Blutkrebs waren im vergangenen Jahr in den USA niedriger ausgefallen als ursprünglich erwartet. Im Gesamtjahr wurden umgerechnet 67 Mill. Euro erwirtschaftet, in der laufenden Periode sind 110 bis 135 Mill. Dollar eingeplant. Kress erklärte darüber hinaus, dass die Zulassungsstudien für Pelabresib (Wirkstoff gegen eine seltene Krebserkrankung des Knochenmarks) und Tafasitamab gegen Blutkrebs zügig weiterentwickelt werden sollten.

Morphosys wird der Planung zufolge im laufenden Jahr die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erneut kräftig erhöhen. Der Vorstand plant 300 bis 325 Mill. Euro ein, nachdem der Posten im Vorjahr von 139 auf 225 Mill. Euro gestiegen war. Im Jahr 2021 sorgten neben verstärkten Entwicklungsaktivitäten die Aufwendungen infolge der Constellation-Akquisition seit dem 15. Juli 2021 für das Plus. Nun werde der Anstieg verursacht durch Investitionen in laufende Zulassungsstudien, hieß es. Der Aufwand für Vertrieb und Verwaltung soll in der laufenden Periode 155 bis 170 Mill. Euro betragen.