Biotechnologie

Morphosys senkt die Prognose für den Umsatz

Der Erlös des Krebsmedikaments Monjuvi liegt unter den Erwartungen. Wegen der Übernahme von Constellation Pharmaceuticals in den USA erhöhen sich die geplanten Kosten.

Morphosys senkt die Prognose für den Umsatz

jh München

Morphosys erwartet auf Basis der Halbjahreszahlen, die am Mittwoch veröffentlicht werden, weniger Umsatz und höhere Kosten als bisher angenommen. Die Mitteilung setzte den Aktienkurs stark unter Druck: Er verlor am Montag 8,7% auf 49,94 Euro. Seit Beginn dieses Jahres ist der Wert des MDax-Titels um fast die Hälfte gefallen und notiert jetzt auf dem niedrigsten Niveau seit Frühjahr 2017.

Das Biotechnologieunternehmen in Planegg bei München erwartet für dieses Jahr nun einen Umsatz von 155 bis 180 Mill. Euro. Bisher wurde im besten Fall mit 200 Mill. Euro gerechnet. Die korrigierte Prognose „spiegelt in erster Linie die aktualisierten Erwartungen für die Produktumsätze von Monjuvi wider“, heißt es. Auch Aktienanalysten hatten dem Medikament gegen Blutkrebs bisher mehr zugetraut. Es ist das erste, das Morphosys selbst entwickelt hat. Im August 2020 hatte Monjuvi die Zulassung in den USA erhalten. Dort vermarktet Morphosys das Medikament mit dem US-amerikanischen Partner Incyte. Für alle anderen Märkte erwarb Incyte die exklusiven Rechte.

Zudem erwartet Morphosys nun, dass die betrieblichen Aufwendungen in diesem Jahr 435 Mill. bis 465 Mill. Euro betragen – in der Spitze 80 Mill. Euro mehr als bisher maximal angegeben. Dies spiegle hauptsächlich die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Constellation Pharmaceuticals wider, die Mitte Juli vollzogen wurde (vgl. BZ vom 16. Juli). Die veränderte Spanne enthalte Transaktionskosten von 36 Mill. Euro, „die im Zusammenhang mit den Vereinbarungen mit Constellation und Royalty Pharma stehen“. Royalty ist der Finanzierungspartner von Morphosys für die Akquisition.