Münchener Krebstherapie-Spezialist Tubulis erhält 128 Mill. Euro
Das Münchener Biotech-Unternehmen Tubulis hat seine nächste Finanzierungsrunde unter Dach und Fach gebracht. Bei dem überzeichneten Funding seien 128 Mill. Euro zusammengekommen, teilte die 2019 aus dem Leibniz-Forschungsinstitut Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgegründete Firma mit. Die Runde wurde vom schwedischen Investor EQT Life Sciences und vom Schweizer Biotech-Investor Nextech angeführt. Daneben haben sich Bestandsinvestoren wie Bayern Kapital, Evotec und der High-Tech Gründerfonds beteiligt. Als neue Geldgeber sind Frazier Life Sciences und Deep Track Capital hinzugekommen.
Tubulis entwickelt sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs). Dabei handelt es sich um biologische Wirkstoffe, die Krebszellen gezielt attackieren, ohne das umliegende, gesunde Gewebe zu beschädigen. Die Nebenwirkungen dieser Therapie lassen sich nach Firmenangaben im Vergleich zur Chemotherapie deutlich reduzieren. Eine erste klinische Studie mit einem der zwei ADC-Hauptkandidaten von Tubulis soll in diesem Jahr beginnen.
Die letzte Finanzierungsrunde von Tubulis, bei der 60 Mill. Euro zusammengekommen waren, liegt etwa zwei Jahre zurück. Mit den frischen Mitteln soll nun die erste klinische Evaluierung der beiden Wirkstoffkandidaten abgeschlossen und die geplante US-Expansion vorangetrieben werden.
Die deutsche Biotech-Branche konnte sich in einem insgesamt schwierigen Finanzierungsumfeld schon im vergangenen Jahr gut behaupten. Insgesamt hatten die hiesigen Firmen in dem Sektor laut Zahlen vom Branchenverband Bio Deutschland 1,08 Mrd. Euro eingesammelt und damit etwas mehr als 2022. Der Wagniskapitalanteil hatte sich dabei von 465 Mill. Euro auf 533 Mill. Euro erhöht.
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