Mitten in einer Diskussion um die Gesundheit des Unternehmens hat Nagarro einen Umsatz- und Gewinnsprung bekannt gegeben. Die Erlöse seien 2022 vorläufigen Berechnungen zufolge um etwa 57 % auf 856 Mill. Euro gestiegen, teilte der Softwareentwickler am Freitag mit.

Der bereinigte operative Gewinn habe sogar um 86 % auf nunmehr 79,7 Mill. Euro zugelegt. Für das laufende Jahr stellte der Anbieter von IT-Dienstleistungen für die Automobil-, Energie- und Telekommunikationsbranche wie bisher einen Umsatz von 1,02 Mrd. Euro sowie eine bereinigte operative Umsatzrendite von 15 % in Aussicht. Im zurückliegenden Geschäftsjahr betrug die Marge 17,3 %.

Die Zahlen lägen klar über den Erwartungen, obwohl das Unternehmen seine Ziele für 2022 viermal angehoben hatte, lobte Analyst Martin Comtesse von der Investmentbank Jefferies. Vor einer Woche hatten die Nagarro-Aktien mit einem Minus von 11 % den größten Tagesverlust seit der Abspaltung vom ehemaligen Mutterkonzern Allgaier Ende 2020 verbucht. Vorangegangen waren ein Magazinbericht, der einen im Vergleich zur Konkurrenz geringen Umsatz pro Beschäftigten kritisierte, und wachsender Druck von Hedgefonds. Eine Ausweitung von Short-Positionen durch zwei Hedgefonds hatte zu dem Kurssturz von Nagarro beigetragen. Bei den Wetten auf einen Kursverfall gab es den Daten im Bundesanzeiger zufolge keine Veränderungen.