Nemetschek erwartet geringere Marge
dpa-afx München
– Nemetschek rechnet damit, die Belastungen im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu verkraften. „Für das kommende Jahr sind wir noch in der Budgetplanung, erwarten aber weiterhin Umsatzwachstum und ein operatives Ergebnis auf hohem Niveau“, sagte Yves Padrines, seit März 2022 der Vorstandsvorsitzende des Anbieters von Software für die Baubranche, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa-afx. Dass das Münchner Unternehmen sein Angebot auf Abonnements umstellt, wird die Geschäfte beeinflussen. „Wir werden im kommenden Jahr eine etwas niedrigere operative Marge haben als in diesem Jahr“, kündigte Padrines an. Der Wachstumstrend für Nemetschek und die Software für das Bauwesen ist aus seiner Sicht aber ungebrochen. Das Unternehmen hält weiterhin Ausschau nach Zukäufen.
Derzeit stellt Nemetschek viele Produkte von Lizenzverkäufen gegen hohe Einmalbeträge auf das in der Softwarebranche zum Standard gewordene Abonnementmodell um. Vor allem auf den Umsatz der US-amerikanischen Bausoftwaremarke Bluebeam, die für rund ein Viertel des Konzernerlöses steht, hat das zunächst eine dämpfende Wirkung. Dies ist der Hauptgrund, weshalb das Management im kommenden Jahr mit einer sinkenden Profitabilität rechnet.
Zudem dürften die Kosten für Personal und Messen wieder steigen, sagte Padrines, und Nemetschek würde gerne weiter investieren. „Insgesamt dürfte der Rückgang der Marge aber relativ gering ausfallen.“ Für dieses Jahr plant der Konzern eine Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 32 (i. V. 32,6) bis 33 %. In den ersten neun Monaten waren es 33,6%.
„Offensichtlich trifft die Konjunktur auch die Baubranche“, berichtete Padrines. „Speziell in Europa haben sich vor allem in der Design- und Planungsphase einige Entscheidungen der Kunden etwas verzögert.“ In Asien und Nordamerika habe es in dem Bereich aber starkes Wachstum gegeben. „Dieser Trend setzt sich im vierten Quartal fort“, sagte der Manager. Auch die anderen Segmente liefen momentan weiter stark.