Netflix verliert Kunden - Aktie bricht ein
Der Streaming-Anbieter Netflix hat für das erste Quartal einen Verlust von 200000 Abonnenten bekannt gegeben. Vorhergesagt hatte der Konzern 2,5 Millionen Neukunden. Allein die Aussetzung des Dienstes in Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine habe zu einem Verlust von 700000 Abonnenten geführt, erläutert der Konzern. Der Ausblick für das laufende Quartal fiel mit einem erwarteten Rückgang von zwei Millionen Abonnenten ebenfalls düster aus. Der US-Konzern verwies zur Erklärung auf eine große Zahl von Haushalten, die ihr Abonnement teilten sowie auf die Konkurrenz.
Netflix hat gegenwärtig 221,6 Millionen Abo-Kunden. Zuletzt hatte das Unternehmen im Oktober 2011 einen Rückgang vermeldet. Refinitiv-Daten zufolge erwarteten Experten das laufende zweite Quartal eigentlich 227 Millionen Abonnenten. Der Netflix-Umsatz im ersten Quartal wuchs um 10% auf 7,9 Mrd. Dollar und damit nicht ganz so stark wie vorhergesagt. Der Gewinn je Aktie lag mit 3,53 Dollar indes über den Erwartungen.
Netflix hatte bereits nach dem vierten Quartal 2021 die Anleger mit einem düsteren Ausblick überrascht. Seitdem verlor die Aktie bis Dienstag – vor ihrem nachbörslichen Kursrutsch – etwa ein Drittel an Wert und mehr als die Hälfte seit dem Höchstwert von rund 700 Dollar Mitte November. Netflix-Aktien hatten am Dienstag im regulären Handel 3,2% auf 348,61 Dollar zugelegt. Nachbörslich sackten sie dann – nach der Bekanntgabe der Quartalsdaten – um rund 26% auf 258 Dollar ab, was den Börsenwert des Unternehmens um rund 40 Mrd. Dollar schmälerte. In ihrem Sog gaben auch andere Streaming-Dienste wie Disney und Roku nach.