Zwei Tage vor dem geplanten Börsengang macht ein Netzausfall dem französischen Cloud-Anbieter OVH Cloud zu schaffen. Auslöser sei ein menschlicher Fehler während der Neu-Konfiguration eines Datenzentrums in den USA, schrieb Unternehmensgründer Octave Klaba am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Ein OVH-Team habe das Netz am Vormittag wieder in Gang gesetzt. Die Neu-Konfiguration habe darauf abgezielt, die Kapazität zu erhöhen, um das Unternehmen vor Hackerangriffen zu schützen.

Es war bereits die zweite größere Störung bei dem Telekom-Konkurrenten in diesem Jahr. Im März waren Millionen Internetseiten gestört, nachdem in einem Datenzentrum in Straßburg ein Feuer ausgebrochen war. Betroffen waren die Portale von Behörden, Banken, Einzelhändlern und Nachrichtenanbietern.

OVHCloud ist der zweitgrößte Anbieter von Cloud-Diensten nach der Telekom-Tochter T-Systems in Europa. Das Unternehmen will bei seinem Börsengang 350 Mill. Euro aufnehmen. Die Aktien sollen für jeweils 18,50 bis 20 Euro auf den Markt gebracht werden. Mit einer Marktbewertung von bis zu 3,74 Mrd. Euro ist es einer der größten Börsengänge in Frankreich in diesem Jahr.

OVHCloud arbeitet auch mit der Telekom zusammen. Die beiden Firmen wollen gemeinsam eine Cloud-Plattform für besonders sensible Daten entwickeln und damit den mächtigen US-Internetriesen Paroli bieten.