Erdgas

Neue US-Sanktionen gegen Pipeline Nord Stream 2

Betroffen sind das mit der Pipeline befasste und mit Russland in Verbindung stehende Unternehmen Transadria und dessen Schiff „Merlin“.

Neue US-Sanktionen gegen Pipeline Nord Stream 2

cru Frankfurt

Die USA wollen wegen der umstrittenen deutsch-russischen Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 weitere Sanktionen verhängen. Betroffen seien das mit der Pipeline befasste und mit Russland in Verbindung stehende Unternehmen Transadria und dessen Schiff „Merlin“, teilte das Außenministerium am Montag in Washington mit. Damit seien inzwischen acht Personen oder Einrichtungen sowie 17 Schiffe mit Sanktionen belegt. Russland kritisierte die Sanktionen am Dienstag als Verstoß gegen internationales Recht und drohte mit Gegenmaßnahmen.

Die europäischen Erdgas-Terminkontrakte reagierten laut Bloomberg unter anderem darauf mit einem Anstieg um bis zu 10,6% auf 92,90 Euro pro Megawattstunde und das britische Äquivalent stieg um bis zu 10,5% auf 233,35 Pence pro Therm.

US-Außenminister Antony Blinken betonte, die neuen Strafen stünden im Einklang mit dem Widerstand der US-Regierung gegen die Pipeline, die Gas unter Umgehung der Ukraine von Russland nach Deutschland bringen soll. Gleichzeitig werde man die Zusammenarbeit mit Deutschland und anderen Verbündeten fortsetzen, um die Gefahr der Pipeline für die Ukraine und östliche Nato-Staaten zu senken. Kritiker sehen in Nord Stream 2 vor allem ein geopolitisches Projekt Russlands.

Zwar kann jede Maßnahme gegen die russische Gasverbindung Versorgungssorgen schüren, doch kommen die Sanktionen wahrscheinlich zu spät, da der Bau der Pipeline im September abgeschlossen wurde, der erste von zwei Strängen bereits mit Gas gefüllt ist und die USA bereits früher Sanktionen gegen das Projekt verhängt haben, das dennoch vorangekommen ist. Im August verhängten die USA Sanktionen gegen zwei russische Unternehmen wegen ihrer Beteiligung an der Nord-Stream-2-Pipeline und ein Schiff, das am Bau der Verbindung beteiligt war.