Nokia sammelt Pluspunkte
hek Frankfurt
Mit robusten Quartalszahlen hat der Telekommunikationsausrüster Nokia seiner Aktie Auftrieb gegeben. Dabei profitierte das Unternehmen aus Finnland von guten Geschäften mit Netzinfrastruktur. Das operative Ergebnis des Konzerns sei im zweiten Jahresviertel auf vergleichbarer Basis um 5% auf 714 Mill. Euro gestiegen, teilt Nokia mit. Analysten hatten mit 636,5 Mill. Euro gerechnet. Der Umsatz expandierte im Vergleich zur Vorjahreszeit um 11% auf 5,87 Mrd. Euro. Bei konstanten Währungen verbleibt ein Plus von 3%.
Nokia habe auch im zweiten Quartal gute Arbeit geleistet, meint President und CEO Pekka Lundmark. Den Rückgang der operativen Marge um 60 Basispunkte auf 12,2% führt der Firmenchef auf Timing-Effekte durch Vertragsverlängerungen bei Nokia Technologies und einen einmaligen Software-Deal im vergangenen Jahr zurück. Die zugrundeliegende Profitabilität des Geschäfts habe sich weiter verbessert.
Unter dem Strich zeigt Nokia 460 Mill. Euro Quartalsgewinn, 31% mehr als im zweiten Jahresviertel 2021. Konkurrent Ericsson hatte zuletzt die Markterwartungen verfehlt, da die Margen durch höhere Kosten belastet wurden.
Die Nokia-Aktie legte am Donnerstag im Handelsverlauf 8% zu. Die Analysten der Investmentbank Jefferies stufen die Zahlen als solide ein. Die Profitabilität sollte nach Einschätzung der Bank im zweiten Halbjahr und im kommenden Jahr weiter zulegen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs bescheinigt den Finnen, dass sie die operativen Ergebniserwartungen im zweiten Jahresviertel klar übertroffen haben. Die Schweizer Großbank UBS wertet das überraschend starke Betriebsergebnis als beruhigend. Die Erwartungen seien nach den Ericsson-Zahlen recht niedrig gewesen. Die Jahresziele seien konservativ.
Dank der wiedergewonnenen Wettbewerbsfähigkeit sei Nokia gut aufgestellt, um die Jahresprognose zu erfüllen, versichert CEO Lundmark im Zwischenbericht. Die Lieferketten blieben herausfordernd, aber es gebe Anzeichen einer Verbesserung. Den Umsatzausblick für das Gesamtjahr hebt Nokia auf 23,5 Mrd. bis 24,7 Mrd. Euro an und nimmt laut Lundmark das obere Ende der Range in den Blick. Ende April war der Konzern noch von 22,9 Mrd. bis 24,1 Mrd. Euro ausgegangen. Die Anhebung geht offensichtlich auf Wechselkurseinflüsse zurück. Der Umsatzausblick in konstanten Währungen sei unverändert, betont Nokia.
Auch den Margenausblick behält das Management bei. Er liegt bei 11 bis 13,5% des Umsatzes. Lundmark peilt unter Verweis auf den Gegenwind durch Inflation und Wechselkurse den mittleren Bereich dieser Spanne an.
Das Segment Netzinfrastruktur zeigt im Quartalsvergleich eine währungsbereinigte Umsatzausweitung von 12% auf 2,15 Mrd. Euro, die operative Marge kletterte von 9,1% im zweiten Quartal 2021 auf 11,5%.
Nokia | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Halbjahr | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 11 220 | 10 389 |
F+E-Ausgaben | 2 163 | 2 060 |
Operativer Gewinn | 918 | 916 |
Operative Marge (%) | 8,2 | 8,8 |
Periodenergebnis | 679 | 614 |
Kapitalrendite (%) * | 18,5 | 18,4 |
Operativer Cashflow | 516 | 1 410 |
*) vergleichbarBörsen-Zeitung |