− Eine fast 600 Mill. Euro schwere Kapitalerhöhung hat die Aktie des Windanlagenbauers Nordex auf Talfahrt geschickt. Das Papier sackte im Xetra-Handel um mehr als 12% ab. Das Hamburger Unternehmen will mit dem Geld sein wachsendes Projektgeschäft unterfüttern und das Verhältnis von Eigenkapital zu Schulden verbessern. Der spanische Großaktionär Acciona bekommt entsprechend seiner Beteiligung 14,35 Millionen neue Aktien. Er gibt aber kein frisches Geld, sondern erlässt Nordex im Gegenzug einen Großteil seines Gesellschafterdarlehens über 232 Mill. Euro. Die übrigen Anteilseigner können 28,32 Millionen neue Aktien zu je 13,70 Euro zeichnen, das ist ein Abschlag von einem Drittel zum Schlusskurs der Nordex-Aktie vom Mittwoch.

Der massive Kursabschlag sei überraschend, urteilten die Analysten von Jefferies, zumal sich Nordex im Dezember noch 200 Mill. Euro frisches Kapital zu einem Preis von 18,90 Euro besorgt hatte. Die im Nebenwerteindex MDax notierte Aktie brach um 11,6% auf 18,11 Euro ein. Mit 16% war die Eigenkapitaldecke von Nordex bisher eher dünn. Mit der Kapitalerhöhung um gut ein Drittel steigt sie auf 27%. Die Kapitalerhöhung spült 388 Mill. Euro in die Kasse des Windanlagenbauers. Die Hausbanken Commerzbank, Unicredit, Crédit Agricole und Intesa Sanpaolo garantieren die Platzierung. Die Aktionäre können die neuen Aktien von Freitag an bis 15. Juli zeichnen, für je elf Aktien können sie vier neue erwerben.