Der Windturbinenbauer Nordex hat seine Windkraftanlagen im dritten Quartal zu deutlich höheren Preisen verkauft. Wie das in Hamburg ansässige Unternehmen mitteilte, erhöhte sich der durchschnittliche Verkaufspreis je Megawatt (MW) Leistung im Vorjahresvergleich um 0,21 auf 0,9 Mill. Euro/MW. Zwar ging der Auftragseingang von Juli bis September den Angaben zufolge auf 227 (i. V. 389) Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 1441 (1829) MW zurück. Für die ersten neun Monate steht ein Orderaufkommen (ohne Servicebereich) von 4414 (4610) MW zu Buche.

Doch die Preispolitik und Aussichten auf ein profitableres Geschäft kamen bei Investoren gut an: Die Nordex-Aktie, im bisherigen Jahresverlauf mit rund 40% im Minus, legte am Freitag in der Spitze um 7,9% auf 8,47 Euro zu. Ein Händler erklärte laut dpa-afx, Nordex konzentriere sich darauf, Preise über die Verkaufsmengen zu stellen. Das könne zu einem leichten Sinken der kurzfristigen Aufträge führen. Aus Sicht des Analysehauses Jefferies sind die Rahmenbedingungen für den Windkraftanlagenhersteller etwas günstiger als noch vor Monaten. Die Lieferketten stabilisierten sich für Nordex, wenngleich die Lieferung von Vormaterialien schwankungsanfällig bleibe.

„Wir haben im dritten Quartal einen soliden Auftragseingang verzeichnen können, und dies in einem herausfordernden Umfeld“, so Vorstandschef José Luis Blanco. Die Nachfrage habe sich in den etablierten Märkten in Europa und Lateinamerika trotz steigender Turbinenpreise als robust erwiesen. Im dritten Quartal erhielt Nordex Aufträge aus elf Ländern. Größte Einzelmärkte waren demnach Brasilien, Deutschland, Finnland, Polen und Spanien. Der Finanzbericht zum dritten Quartal soll am 14. November folgen.