Nur 60 Prozent Zustimmung für Zalando-Vergütung
hek Frankfurt – Die ungewöhnlich hohe variable Vergütung der Co-Chefs des Online-Modehändlers Zalando stößt weiter auf Unmut unter den Aktionären. Das wird in den Abstimmungsergebnissen der diesjährigen Hauptversammlung deutlich. Gegen den Vergütungsbericht votierten nämlich fast 40% des vertretenen Grundkapitals. Die Zustimmungsquote erreichte lediglich 60,28%, wie die auf der Homepage des Berliner Unternehmens veröffentlichten Resultate zeigen. Die Präsenz betrug 80,26%.
Der frühere Co-CEO Rubin Ritter kam 2021 auf eine Vergütung von 42,5 Mill. Euro, obwohl er nur bis 1. Juni an Bord war. Immerhin ist das weniger als im Vorjahr, als es 53,3 Mill. Euro waren. Die verbliebenen Co-CEOs und Mitgründer Robert Gentz und David Schneider erreichten jeweils 45,5 Mill. Euro, rund 5 Mill. Euro mehr als 2020. In Summe sind das gut 133 Mill. Euro für drei Top-Führungskräfte.
Die hohen Beträge gehen darauf zurück, dass Zalando insbesondere die Co-CEOs in hohem Maße erfolgsorientiert entlohnt. Im Gegenzug fällt ihr Grundgehalt mit 65 000 Euro im Jahr sehr niedrig aus. Im vergangenen Jahr hat die Hauptversammlung zwar ein neues Vergütungsmodell beschlossen, das den Maximalbetrag im Vergleich zum bisherigen System reduziert, und zwar für ein Geschäftsjahr auf 15,75 Mill. Euro für die CEOs und 10,5 Mill. Euro für ordentliche Vorstandsmitglieder. Es gilt aber lediglich für Erstbestellungen und verlängerte Verträge, so dass insbesondere Gentz und Schneider noch nicht darunter fallen. Ihre aktuellen Verträge laufen bis 30. November 2023.