Nvidia nimmt erneut Anlauf auf Arm Holdings
Nvidia nimmt erneut Anlauf
auf Arm Holdings
Möglicher Einstieg als Ankerinvestor beim IPO in New York
hip London
Der britische Chipdesigner Arm Holdings führt der „Financial Times" zufolge Gespräche mit dem US-Grafikchiphersteller Nvidia, um ihn als Ankerinvestor für das in New York geplante IPO zu gewinnen. Wie Intel ist auch Nvidia einer der Geschäftspartner der Gesellschaft, die sie zum Einstieg bewegen will. Das berichtet zumindest die Londoner Finanzzeitung unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Kreise. Man sei sich allerdings noch uneins über den Preis. Während Nvidia Arm Holdings auf 34 Mrd. bis 40 Mrd. Dollar taxiere, halte das Unternehmen eine Bewertung in der Nähe von 80 Mrd. Dollar für gerechtfertigt. Nvidia hatte vor drei Jahren versucht, Arm für rund 40 Mrd. Dollar in Aktien und bar zu übernehmen. Mit dem Aktienkurs ging auch der gebotene Kaufpreis in die Höhe. Nachdem sowohl die britischen Behörden als auch die EU-Wettbewerbshüter schwere Bedenken gegen den Deal geäußert hatten, stellte sich auch die Federal Trade Commission in den USA quer. Ihr Argument: Der Zusammenschluss hätte sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit bei der Entwicklung der Technologien von morgen auswirken können. Der am Ende 66 Mrd. Dollar schwere Deal platzte.
Arm Holdings stammt aus dem IT-Ökosystem rund um die Universität Cambridge. Das Unternehmen ging 1990 aus der Zusammenarbeit von Acorn und Apple hervor. Begonnen hatte die Kooperation mit dem Prozessor Acorn Risc Machine (Arm) für Apples persönlichen digitalen Assistenten namens Newton. 1998 wurde das Unternehmen in London an die Börse gebracht. Seine Chiparchitektur findet sich heute in fast jedem Smartphone. Die 32 Mrd. Dollar schwere Übernahme durch Softbank 2016 ermöglichte Arm, als Plattformbetreiber unabhängig zu bleiben und sich angesichts der zunehmenden Sättigung des Smartphone-Marktes anderen Dingen zu widmen. Wie Nvidia will auch Arm im Geschäft mit künstlicher Intelligenz ganz vorn mit dabei sein.