Nvidia stößt mit ARM-Deal bei der EU auf Widerstand
hei Frankfurt – Nach den Kartellwächtern in den USA und in Großbritannien deutet auch die EU-Kommission Widerstand gegen die geplante Übernahme des Chipdesigners ARM durch Nvidia an. Damit verschärft sich der Hürdenlauf für den US-Technologiekonzern, der versucht hat, mit einer bisher nicht näher bekannten Reihe von Zugeständnissen bei den Wettbewerbsbehörden grünes Licht zu bekommen.
Wie Reuters aus informierten Kreisen erfuhr, erscheinen der EU-Kommission die Zugeständnisse bisher unzureichend. Daher seien betroffene Unternehmen und Branchen auch bisher nicht zu einer Stellungnahme dazu aufgefordert worden. Die Kommission will bis 27. Oktober entscheiden, aber eine vertiefte Prüfung ist nun sehr wahrscheinlich.
Die damals für rund 40 Mrd. Dollar in bar und eigenen Aktien von Nvidia eingefädelte Übernahme von ARM aus dem Portfolio von Softbank hatte global von Beginn an heftige Kritik ausgelöst. Fast jedes Smartphone und Millionen anderer Geräte verfügen über lizenzierte ARM-Prozessoren. Daher erscheint die Unabhängigkeit des Unternehmens – insbesondere auch im Hinblick auf den Handels- und Technologiekonflikt zwischen den USA und China – als politisch bedeutend.
Tech-Giganten wie Google und Microsoft hatten von Beginn an gegen den Deal Front gemacht, da sie eine Dominanz von Nvidia bei Chips für künstliche Intelligenz fürchten. Halbleiterriesen wie Intel oder Qualcomm stehen indes bereit, nach ARM zu greifen, falls es Nvidia nicht gelingt, den Deal in trockene Tücher zu bringen. Finanzchefin Colette Kress hatte zuletzt eingeräumt, das Closing dauere länger als erwartet.