Oetker wächst trotz harter Bedingungen
ab Düsseldorf
Die Oetker-Gruppe hat den widrigen Rahmenbedingungen getrotzt und ihren Wachstumskurs im abgelaufenen Turnus wieder aufgenommen. Mit einem Konzernumsatz von 7,4 Mrd. Euro wurde das Vor-Corona-Niveau erreicht, obwohl die im Wege der Realteilung entkonsolidierten Geschäfte nur mit zehn Monaten in die Rechnung einflossen, wie einer der größten Familienkonzerne Europas mitteilte.
Auch für das laufende Geschäftsjahr ist die Geschäftsführung verhalten optimistisch, wenngleich die Folgen des Ukraine-Kriegs nur schwer abschätzbar seien. Daneben hängen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unverändert vom weiteren Fortgang der Pandemie ab. „Die Gruppenleitung ist zuversichtlich, dass die Oetker-Gruppe in der Lage sein wird, auf einem stabilen Fundament aufbauend den eingeschlagenen Wachstumspfad weiter zu beschreiten“, heißt es.
Allerdings dürften sich in allen Segmenten die gestiegenen Kosten für Rohwaren, Verpackungsmaterial, Transportleistungen und Energie bemerkbar machen. Traditionell veröffentlicht Oetker jedoch keine Ergebniszahlen. Im Nahrungsmittelgeschäft mit den Kernmarken Dr. Oetker und Coppenrath & Wiese wird mit einem leichten Umsatzplus gerechnet. Hier war der Umsatz im abgelaufenen Turnus um 0,8 % auf 4,1 Mrd. Euro abgebröckelt – vornehmlich konsolidierungsbedingt.
Die Radeberger Gruppe litt stärker unter den Folgen der Corona-Pandemie, wenngleich der Umsatz mit 1,6 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau verharrte. Vor allem die Marken mit einer starken Gastronomiepräsenz waren vom Lockdown betroffen. Unter der Voraussetzung, dass es in diesem Jahr nicht erneut zu Einschränkungen in der Gastronomie kommt, rechnet Radeberger 2022 mit einem deutlichen Umsatzplus. Den Wachstumskurs fortsetzen soll dagegen der Ende 2020 erworbene Lieferdienst Flaschenpost.
Durch die „unechte Realteilung“ hat sich die Bilanzsumme der Oetker-Gruppe um über 4 Mrd. auf 6,1 Mrd. Euro verringert. Dabei reduzierte sich das immaterielle Anlagevermögen um 465 Mill. auf 1,1 Mrd. Euro. Das Gros davonentfiel mit 357 Mill. Euro auf Abschreibungen, nur 168 Mill. Euro waren konsolidierungsbedingt.