Der Bremer Raumfahrtkonzern OHB profitiert von einer hohen Nachfrage nach Satelliten für die Erdbeobachtung und sieht sich nach dem bislang besten Jahr seit Gründung weiter auf Wachstumskurs. Das seit 2001 börsennotierte Unternehmen bestätigte bei der Vorlage der Geschäftsjahresbilanz für 2022 am Mittwoch das zuletzt beim Kapitalmarkttag im Januar in Aussicht gestellte Ziel, 2023 die Gesamtleistung auf rund 1,17 Mrd. Euro zu steigern. Basis für die Erwartung liefert den Angaben zufolge ein im Vorjahresvergleich niedrigerer, zugleich aber als weiterhin gut bezeichneter Auftragsbestand von 1,88 (i.V. 2,12) Mrd. Euro per Ende 2022.

Im vorigen Jahr erhöhte sich die Gesamtleistung um 9% auf gut 1 Mrd. Euro und lag damit leicht über der im Januar reduzierten Prognose von 950 Mill. bis 1 Mrd. Euro. Das ursprüngliche Ziel von 1,2 Mrd. Euro hatte der Konzern im Herbst mit Verweis auf mögliche Lieferverzögerungen und exogene Faktoren in Frage gestellt. Die 2022 erreichten operativen Ergebnisse vor (Ebitda) und nach Abschreibungen (Ebit) von 99,3 (i.V. 83,6) Mill. Euro bzw. 63,2 (47) Mill. Euro übertrafen die im November avisierten Ziele von 97 Mill. bzw. 60 Mill. Euro leicht. Erstmals seit 2009 erreichte die Ebit-Marge im Berichtsjahr mit 6,3 (5,1)% wieder einen Wert über der 6%-Marke, wie das Unternehmen nun mitteilte. Die Anteile der OHB-Aktionäre am Jahresergebnis beliefen sich auf 32,2 (27,5) Mill. Euro.

Man habe das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte hinter sich, so die OHB. Die Implikationen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seien aus wirtschaftlicher Sicht für den Konzern nicht signifikant gewesen. Für 2022 soll eine auf 0,60 (0,48) Euro je Aktie steigende Dividende ausgeschüttet werden. Für 2023 werden ein Ebitda von 109 Mill. und ein Ebit von 70 Mill. Euro angekündigt. Die Aktie der OHB, die an einem Vorhaben zur Inbetriebnahme eines Weltraumbahnhofs in der Nordsee beteiligt ist, stieg am Mittwoch um 2,1% auf 32,20 Euro.