Generative künstliche Intelligenz

OpenAI-Rivale Anthropic könnte Bewertung massiv steigern

Das kalifornische Start-up Anthropic führt laut einem Medienbericht Gespräche über eine Finanzierungsrunde, die ihm 750 Mill. Dollar einbringen könnte. CEO Dario Amodei, ein ehemaliger Mitarbeiter von OpenAI, soll eine Fusion mit seinem ehemaligen Arbeitgeber im November abgelehnt haben.

OpenAI-Rivale Anthropic könnte Bewertung massiv steigern

Anthropic verhandelt nächste Finanzierung

Bloomberg/kro Frankfurt

Die kalifornische Firma Anthropic, die mit "Claude" einen eigenen KI-Chatbot entwickelt hat, könnte demnächst zum zweitwertvollsten Start-up im Bereich generative künstliche Intelligenz (GKI) weltweit aufsteigen. Das Unternehmen spricht mit Investoren über eine neue Finanzierungsrunde, die ihm 750 Mill. Dollar einbringen könnte, wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet. Bei den Gesprächen stehe eine Firmenbewertung von 18,4 Mrd. Dollar im Raum. Hauptinvestor des möglichen Deals soll die Venture-Capital-Gesellschaft Menlo Ventures sein.

Anthropic gehört schon jetzt zu den bestfinanzierten GKI-Start-ups weltweit. Im Herbst hat die Firma milliardenschwere Investitionszusagen von Amazon und Google bekommen. Gemäß Dealroom liegt die Bewertung derzeit bei gut 4 Mrd. Dollar. Das Unternehmen wurde 2021 von Dario und Daniela Amodei gegründet. Die beiden hatten zuvor in führenden Positionen bei OpenAI gearbeitet, sich aber nach Meinungsverschiedenheiten um die Sicherheit und Governance von OpenAI zu einem Alleingang entschlossen.

Betonung auf Sicherheit

Claude kann wie ChatGPT auf Kommando Texte erzeugen, Fragen beantworten oder Programmiercodes schreiben. Anthropic wirbt damit, "Sicherheit an die oberste Stelle" zu rücken. Das Start-up soll laut Insidern zuletzt mit Google eine mehrjährige Vereinbarung zur Nutzung von deren Rechenleistung unterschrieben haben. Zugleich nutzt Anthropic Halbleiter, die von Amazons Cloud-Computing-Tochter Amazon Web Services zur Verfügung gestellt werden.

Medienberichten zufolge soll der Verwaltungsrat von OpenAI nach dem kurzzeitigen Rauswurf von CEO Sam Altman im November an Anthropic herangetreten sein, um eine Fusion der beiden Start-ups vorzuschlagen. Dario Amodei, dem in dem Zusammenhang auch der CEO-Posten von OpenAI angeboten worden sein soll, soll abgelehnt haben. Altman war schließlich als CEO zum ChatGPT-Macher zurückgekehrt, nachdem fast alle Mitarbeitenden mit Kündigung gedroht hatten.


Mehr zum Thema:

Britische Kartellaufsicht prüft AI-Partnerschaft

Microsoft wird Beobachter im Board von OpenAI