Operativer Verlust bei Nordex höher als erwartet
ste Hamburg
Der Windturbinenbauer Nordex ist 2022 operativ tiefer in die Verlustzone gerutscht als im Herbst prognostiziert. Wie das MDax-Unternehmen bei Vorlage vorläufiger Jahreszahlen mitteilte, wurde bei einem auf 5,7 (i.V. 5,4) Mrd. Euro gestiegenen Umsatz ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von −244 (i.V. +53) Mill. Euro verbucht. Die Ebitda-Marge landete bei −4,3 (1)%. Nach dem dritten Quartal hatte Nordex erklärt, die Ebitda-Marge bei −4% und damit am unteren Ende des Prognosekorridors von 0 bis −4% zu erwarten.
Den operativen Verlust begründet Nordex mit dem unbeständigen makroökonomischen Umfeld, Herausforderungen bei Produktqualität und der Zuverlässigkeit der Lieferketten sowie dem Cybersicherheitsvorfall im ersten Halbjahr. Der Konzern, der endgültige Jahreszahlen sowie eine Prognose für 2023 am 31. März veröffentlichen will, verwies auf einen Auftragseingang von 6,33 (7,95) Gigawatt mit steigenden Marktanteilen, auf Investitionen von rund 205 (169) Mill. Euro über dem Prognosewert von 180 Mill. Euro sowie auf eine Working-Capital-Quote, die mit im Vorjahresvergleich unverändert −10,2% weiter im prognostizierten Zielbereich von unter −7% liege.
Die Nordex-Aktie, deren Wert sich seit Mitte Oktober verdoppelt hat, legte am Donnerstag um bis zu 7,5% auf 15,63 Euro zu. Mit dem Umsatz übertraf Nordex die Erwartungen. Ein Jefferies-Analyst bestätigte die Kaufempfehlung für das Papier bei einem Kursziel von 16 Euro. Aktien aus dem Erneuerbare-Energien-Sektor spüren vor dem Hintergrund politischer Unterstützungspakete in den USA und Europa Rückenwind.