Der insolvente Tennissport-Ausrüster Tennis-Point, der bisher zur Signa-Gruppe des Tiroler Immobilien- und Einzelhandelstycoons René Benko gehörte, hat neue Eigentümer. Ein Konsortium unter Führung von Orlando Capital V werde das Geschäft weiterführen, teilt Insolvenzverwalter Christian Gerloff von der Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte mit. Er habe eine entsprechende Vereinbarung mit den Investoren unterzeichnet. Die Übernahme ist als Asset Deal strukturiert. Neben Orlando gehören Firmengründer und Geschäftsführer Christian Miele und eine Investorengruppe um die ostwestfälischen Unternehmer Dinko Muhic, Thomas Hagedorn und Christian Hülsewig zu den Erwerbern.

Die Investoren wollen auch die Vertriebsgesellschaften in den USA und Frankreich übernehmen. Darüber gibt es laut Gerloff eine mündliche Einigung mit dem Insolvenzverwalter der Tennis-Point-Mutter Signa Sports United, Stefan Meyer von der Kanzlei Pluta. Signa Sports, Tennis-Point und weitere Einheiten der E-Commerce-Gruppe hatten im Oktober Insolvenz angemeldet. Später stellten auch die Obergesellschaft Signa Holding und weitere Unternehmen aus Benkos Imperium Insolvenzanträge, darunter die Immobilienfirma Signa Prime. Der zu Signa gehörende Warenhauskonzern Galeria steht laut Angaben aus informierten Kreisen ebenfalls kurz vor der Insolvenz - der dritten binnen weniger Jahre.

In nur zweieinhalb Monaten sei es gelungen, eine "gute Zukunftslösung" für Tennis-Point zu finden, sagt Gerloff. Die betroffenen Einheiten beschäftigen gut 700 Mitarbeiter, davon knapp 400 in Deutschland. Die Transaktion soll bis 1. Februar abgeschlossen sein. Zu den Konditionen des Deals macht Gerloff keine Angaben. Die Tennis-Point-Geschäftsführung mit Miele und Stefan Salzer bleibe an Bord. Die 2007 gegründete Tennis-Point hat ihren Sitz im ostwestfälischen Herzebrock-Clarholz.