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Panasonic versilbert alle Tesla-Anteile

Der japanische Elektronikkonzern Panasonic hat sein milliardenschweres Aktienpaket am US-Elektroautobauer und Batteriepartner Tesla zu Geld gemacht.

Panasonic versilbert alle Tesla-Anteile

mf Tokio –

Der japanische Elektronikriese Panasonic hat sämtliche Anteile an seinem Großkunden Tesla zu Geld gemacht. Daraufhin stieg die Aktie in Tokio um 4,9%. Laut einer Pflichtmitteilung an die Börse wurden alle Aktien des Elektroauto-Herstellers aus Kalifornien bis zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres mit Bilanzstichtag 31. März 2021 verkauft. Nach eigenen Angaben informierte der japanische Konzern Tesla über seinen Ausstieg. Die Partnerschaft bleibe jedoch bestehen.

Normalerweise kaufen und halten japanische Unternehmen die Aktien wichtiger Abnehmer, um ihre Loyalität und ihr Vertrauen in den Partner zu unterstreichen. Aber die Investitionen für Tesla rentierten sich für Panasonic erst sehr spät. Zugleich kriselte die Beziehung, als sich die Kalifornier bei ihrer Expansion nach China von Panasonic abwandten und für einen lokalen Batteriepartner entschieden.

Die Japaner wiederum intensivierten ihre Akku-Kooperation mit Toyota. Außerdem brauchte Panasonic dringend liquides Kapital für eine Expansion durch Zukäufe. Das eingenommene Kapital dürfte die laufende Komplettübernahme des US-Unternehmens Yonder für 7,1 Mrd. Dollar mitfinanzieren. Der Spezialist für Lieferketten-Software soll den Auslandsabsatz stärken.

Den ersten Liefervertrag für Batterien von Tesla-Elektroautos hatten die Japaner im Jahr 2009 unterzeichnet. Der Bau der gemeinsamen „Gigafactory“ im US-Bundesstaat Nevada begann 2014. Aber laut der Finanzzeitung „Nikkei“ hatte Panasonic bereits nach dem Börsengang von Tesla an der Nasdaq im Jahr 2010 rund 1,4 Millionen Aktien zum Preis von 21,15 Dollar erworben. Den Marktwert bezifferte der Elek­tronikkonzern Ende März 2020 in einem Bericht an die Börsenaufsicht auf 81 Mrd. Yen (614 Mill. Euro). Danach stieg der Kurs jedoch um das Neunfache. Auf dieser Grundlage kalkulierte die „Nikkei“-Zeitung, dass die von Panasonic ausgewiesenen Investmentgewinne im Ge­schäftsjahr 2020/21 in Höhe von 429,9 Mrd. Yen (3,3 Mrd. Euro) größtenteils auf den Tesla-Aktienverkauf zurückgingen.