Pensionen für Dax-CEOs steigen leicht

Mehrheit macht beitragsorientierte Zusagen - Corporate Governance Kodex beinhaltet neue Vorgaben

Pensionen für Dax-CEOs steigen leicht

wb Frankfurt -Um die Altersversorgung von Dax-Vorstandschefs muss sich nach wie vor niemand Sorgen machen. Die Rente ist sicher. Dabei ist die Bereitschaft von Führungskräften gering, sich für ihren Ruhestand selbst abzusichern – auch wenn Investoren in der Vergütungsdebatte zunehmend auf individuelle Absicherung dringen. Im Dax 30 gibt es mit Beiersdorf nur einen Emittenten, der dem Vorstand keine Pensionen zusagt. Nach einer Analyse von Willis Towers Watson (WTW) gewähren nach wie vor 19 Dax-Konzerne ihrem CEO eine beitragsorientierte Zusage. In der Vergangenheit waren dagegen vom Endgehalt abhängige Pensionszusagen weiter verbreitet, die Führungskräften eine Rentenzahlung von 40 bis 60 % der letzten festen Vergütung vor dem Ruhestand garantierten.Erst zehn Pläne sehen 2018 eine von der Kapitalmarktentwicklung direkt abhängige Verzinsung vor. Fünf (2016: acht) Unternehmen zahlen die Pension auf einmal oder in Raten aus und nur auf Antrag als lebenslange Rente. “Der Trend in der betrieblichen Altersversorgung geht in Richtung Null-Prozent-Garantie zuzüglich etwaiger Kapitalmarktüberschüsse”, beobachtet WTW-Beraterin Elke Stäbler.Der aktuelle Wert der Pensionszusagen für Dax-Chefs ist laut Heinke Conrads, die bei WTW die Retirement-Beratung im deutschsprachigen Raum leitet, 2018 moderat gestiegen. Er liege im Median bei 9,8 Mill. Euro und habe damit um 3 % zugelegt. Dabei reicht die Bandbreite von null – Beiersdorf – bis 42 Mill. Euro für den inzwischen pensionierten Daimler-Chef Dieter Zetsche. Die Entlohnung für den Ende 2018 ausgeschiedenen Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich betrug immerhin gut 23 Mill. Euro. Er war nicht nur Spitzenverdiener 2018, sondern strich auch den höchsten Auszahlungsbetrag aller Zeiten im Dax ein.Der Anstieg ist vor allem auf die in Teilen geänderte Zusammensetzung des Index sowie einige Wechsel in den Vorstandsetagen zurückzuführen. Der für die Bewertung der Pensionsverpflichtung zugrunde gelegte Rechnungszins stieg im Median minimal auf 1,91 %. Der jährliche Unternehmensaufwand für die Pensionszusage des Vorstandsvorsitzenden betrug im Median 810 000 Euro (-4 % ). Die betriebliche Altersversorgung ist mit einem Anteil von etwa 15 bis 18 % laut Florian Frank, Leiter Talent Rewards von WTW, ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtvergütungspakets.Knappe Formulierungen in der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex lenkten den Fokus von den betrieblichen Pensionszusagen für Vorstände weg. Frank berichtet, dass Unternehmen wissen wollen: “Nach welchen Vorgaben sind die bestehenden Pensionszusagen in Zukunft offenzulegen? Und wie soll die – sinnvolle und notwendige – Pensionszusage künftig in den Vergütungsmix integriert werden?” Es sei aber kein Rückgang in der Verbreitung von Pensionszusagen für Vorstände zu verzeichnen.