Pharmaindustrie formt Antibiotika-Allianz
Reuters Frankfurt – Im Kampf gegen die wachsende Bedrohung durch multiresistente Keime will die Pharmaindustrie ihre Kräfte bündeln. Nachdem sich die meisten führenden Arzneimittelhersteller aus der Erforschung neuer Antibiotika zurückgezogen haben, will die Branche dieses Thema auch angesichts der Corona-Pandemie verstärkt angehen. Die neue Antibiotika-Initiative, an der unter anderem Roche, Novartis, GlaxoSmithKline, Bayer und Merck beteiligt sind, soll heute zeitgleich in Berlin und Washington angekündigt werden. Man habe fast 1 Mrd. Dollar einsammeln können, hieß es im Umfeld der Teilnehmer. Ziel sei, bis 2030 zwei bis vier neue Antibiotika zu entwickeln, die zur Behandlung antimikrobieller Resistenzen eingesetzt werden könnten. Auch die Bundesregierung unterstützt die Initiative. Langfristig könnte der unkontrollierte Anstieg antimikrobieller Resistenzen größere Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und die Wirtschaft haben als Covid-19, heißt es in der Einladung zur Vorstellung der Initiative. Ziel der Allianz ist die Entwicklung einer gut gefüllten Pipeline an neuen effektiven Antibiotika.