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Philips verkauft Haushaltsgeräte an Hillhouse

Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips veräußert seine Haushaltsgerätesparte an die Private-Equity-Firma Hill­house Capital in Hongkong.

Philips verkauft Haushaltsgeräte an Hillhouse

hek Frankfurt

Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips veräußert seine Haushaltsgerätesparte an die Private-Equity-Firma Hill­house Capital in Hongkong. Die Transaktion erfolge zu einem Unternehmenswert von 3,7 Mrd. Euro, teilt Philips mit. Hinzu kämen jährliche Zahlungen aus einem 15 Jahre laufenden Markenlizenzvertrag, deren Nettobarwert auf 0,7 Mrd. Euro veranschlagt wird. Damit steigt der Gesamtwert auf 4,4 Mrd. Euro.

Philips erwartet, dass der Deal im dritten Quartal abgeschlossen wird. Dann soll ein Barerlös nach Steuern und Kosten von 3 Mrd. Euro in die Kasse kommen. Die Einnahmen will Philips in das Kerngeschäft mit Gesundheitstechnik investieren.

Die Küchen-, Textil- und Haushaltsgeräte kamen im vergangenen Jahr auf 2,2 Mrd. Euro Umsatz. Das waren 11% der Konzernerlöse. Ab dem ersten Quartal 2021 wird die Sparte, die bisher zum Segment Persönliche Gesundheit gehört, als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen. Mit der Transaktion schließe Philips ihre großen Desinvestitionen ab, sagt CEO Frans van Houten. Der Lizenzvertrag kann den Angaben zufolge verlängert werden.

Der Kaufpreis übertrifft Markterwartungen von mindestens 3 Mrd. Euro. Asiatische Bieter galten als Favoriten, da die Marke Philips ihnen Zugang zu westlichen Märkten verschafft und sie daher vermutlich bereit seien, einen höheren Preis zu zahlen als europäische oder amerikanische Adressen. Medienberichten zufolge waren der chinesische Finanzinvestor CDH Investments und der Haushaltsgerätehersteller TCL ebenfalls interessiert. Philips hatte die Sparte, zu der Geräte wie Staubsauger, Kaffeemaschinen, Heiß­luftfritteusen, Dampfbügeleisen, Luftreiniger und vollautomatische Espressomaschinen gehören, Ende Januar 2020 ins Schaufenster gestellt.

An den Produkten für persönliche Gesundheit und Körperpflege wie elektrische Zahnbürsten und Rasierapparate wollen die Niederländer erklärtermaßen festhalten. Zuletzt war das einstige Industriekonglomerat, das vor allem für Unterhaltungselektronik und Beleuchtung bekannt war, aus der Lichttechnik ausgestiegen, die unter dem Namen Signify als separates börsennotiertes Unternehmen fortbesteht. Zuvor waren die TV-Sparte, das Audio- und Videosegment und weitere Bereiche abgestoßen worden.

Hillhouse will für die Philips-Produkte neue Märkte erschließen und weltweit Wachstumschancen nutzen. Die Sparte, die 7000 Mitarbeiter beschäftigt und in mehr als 100 Ländern aktiv ist, werde weiter in den Niederlanden ansässig sein.