Pierer will an Leoni knapp 25 Prozent
sck München
Die österreichische Beteiligungsgruppe Pierer Industrie peilt beim fränkischen Autozulieferer Leoni eine Beteiligung nahezu an der Schwelle zur Sperrminorität (25%) an. Der Ankeraktionär, hinter dem der Unternehmer Stefan Pierer steht, teilte mit, seinen Anteil um zusätzlich 9,6 Prozentpunkte auf bis zu 24,9% erhöhen zu wollen. Dazu will Pierer Industrie ein freiwilliges öffentliches Angebot an die übrigen Anteilseigner von Leoni unterbreiten. Die Offerte betrage 12,50 Euro je Aktie. Das betrifft insgesamt über 3,1 Millionen Titel. Pierer investiert dafür 39 Mill. Euro. Die geplante Transaktion diene zum Ausbau der bestehenden Beteiligung, so der Bieter. Der Markt reagierte auf die Nachricht mit Kurszuwächsen. Am Dienstag drehte die Aktie von Leoni ins Plus. Das Papier gewann in der Spitze 4% auf 13,86 Euro an Wert. Eine Stellungnahme der Verwaltung von Leoni zu Pierers jüngstem Schritt lag bis Redaktionsschluss nicht vor.
Die Industrieholding der Marken KTM und Husqvarna hatte zuletzt im April ihre Beteiligung an Leoni von 10 auf 15,3% aufgestockt (vgl. BZ vom 13. April). Seinerzeit dämpfte Stefan Pierer zwar noch die Erwartung eines mehrheitlichen Erwerbs von Leoni, mahnte aber Einschnitte an, um das geschwächte Unternehmen wieder ins Lot zu bringen. Der Anteil sei nun in einer Größenordnung, „wo man sicher mit dem Vorstand konstruktive Dinge bewegen kann“, sagte Pierer im April in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Da müssen Sie nicht viel mehr haben. Nach dieser Phase schauen wir weiter, wie’s ist“, ergänzte er.
Mit einer Sperrminorität brächte Pierer Industrie Leoni faktisch unter ihre Kontrolle.