Pirelli schneidet 2022 besser ab als erwartet
bl Mailand
Der italienische Reifenhersteller Pirelli hat dank eines besseren Verkaufsmixes und höherer Preise 2022 einen stärkeren Umsatzzuwachs erzielt als erwartet. Gegenüber 2021 stiegen die Erlöse um 24,1 % auf 6,6 Mrd. Euro. Die bereinigte Betriebsmarge ging auf 14,8 (i. V. 15,3) % zurück. Unter dem Strich stand mit 435,9 Mill. Euro ein um 35,5 % höherer Nettogewinn, der jedoch etwas unter der Prognose lag.
Pirelli hatte die Vorhersage nach einem starken ersten Halbjahr im August 2022 nach oben korrigiert und zur Begründung neben der Effizienz des Geschäftsmodells „Maßnahmen zum Ausgleich negativer externer Entwicklungen“ genannt. Pirelli erhöhte nach eigenen Angaben die Marktanteile, vor allem im hochpreisigen High-Value-Segment.
Das Unternehmen setzt auf Innovationen, eine verstärkte Digitalisierung und das Spitzensegment im Markt. Für 2023 werden bei annähernd stabilen Volumina ein Umsatz von 6,6 bis 6,8 Mrd. Euro sowie eine bereinigte Ebit-Marge zwischen 14 und 14,5 % angepeilt. Das geplante Investitionsvolumen von 400 Mill. Euro entspricht 6 % der Erlöse.
In Russland sind die Geschäftsaktivitäten mit Ausnahme von Investitionen zum Erhalt der Sicherheit eingefroren. Das dortige Werk beliefert nur den russischen Markt, der für etwa 4 % des Umsatzes steht.
Zuletzt waren Gerüchte dementiert worden, der chinesische Großaktionär Sinochem (Chemchina), der 37 % der Anteile hält, wolle aussteigen. Pirelli gab bekannt, der Aktionärspakt zwischen Chemchina und der von CEO Marco Tronchetti Provera kontrollierten Camfin (14 %) werde bis 2026 verlängert. Er sichert Camfin sehr weitreichende Mitsprache- und Blockaderechte.