Pirelli überrascht positiv und hebt Prognose an
bl Mailand
Der italienische Reifenkonzern Pirelli hat für das erste Halbjahr 2022 bessere Ergebnisse vorgelegt als erwartet und seine Jahresziele „dank der Effizienz des Geschäftsmodells und von Maßnahmen zum Ausgleich negativer externer Entwicklungen“ nach oben korrigiert. Für das Gesamtjahr wird nun ein Umsatz von 6,2 bis 6,3 (bisher: 5,9 bis 6) Mrd. Euro erwartet. Pirelli will sich nun noch stärker als bisher auf innovative Produkte im Hochpreissegment ausrichten, die im ersten Halbjahr für 72% des Umsatzes verantwortlich waren. Der Aktienkurs, der am Freitag noch stark zugelegt hatte, gab am Montag um 0,95% auf 4,397 Euro nach.
Für das erste Halbjahr vermeldete Pirelli bei einem Umsatzanstieg um 24,6% auf 3,2 Mrd. Euro ein bereinigtes Betriebsergebnis (Ebit) von 481,6 Mill. Euro (plus 27,6%) und einen Nettogewinn von 233 Mill. Euro, 77,1% mehr als in der Vorjahresperiode. CEO Marco Tronchetti Provera zeigte sich sehr zufrieden und begründete die positive Entwicklung mit dem höheren Anteil hochpreisiger Verkäufe im Absatzmix.
In Russland, das etwa 3% zum Umsatz beiträgt und wo Pirelli auch produziert, sind die Investitionen eingefroren worden – mit Ausnahme solcher, die für die Sicherheit notwendig seien, heißt es. Dort werde nur noch für den lokalen Markt gefertigt.
Analysten von Akros haben ihre Prognosen leicht nach oben korrigiert, halten aber am Kursziel von 6 Euro fest. Equity zeigte sich „positiv überrascht“ von den steigenden Volumina im Hochpreissegment und hob die Prognose für das Gesamtjahr ebenfalls leicht an.