Produktionen und Streaming stützen RTL
– Der Fernsehkonzern RTL hat zu Jahresbeginn pandemiebedingt rückläufige Werbeumsätze mit hohen Erlösen der Produktionstochter Fremantle auffangen können. Organisch verzeichnete RTL ein Wachstum von fast 4% im ersten Quartal, negative Währungseffekte und Firmenverkäufe sorgten nominal jedoch für einen Umsatzrückgang von 4,2% auf 1,4 Mrd. Euro. Mittlerweile hellt sich das Geschäft mit der Fernsehreklame jedoch auf, wie RTL-Chef Thomas Rabe sagte: „Für das zweite Quartal sehen wir in unseren Märkten ein starkes Wachstum unserer TV-Werbeumsätze und bestätigen unseren Ausblick für das Gesamtjahr 2021.“
Im ersten Quartal gingen die Werbeeinnahmen, die gut die Hälfte der RTL-Umsätze ausmachen, jedoch noch um mehr als 6% zurück. Das lag vor allem an einem insgesamt stark rückläufigen Fernseh-Marktumfeld in Deutschland.
Die Erlöse aus Produktionen zogen zu Jahresbeginn um fast 15% auf 433 Mill. Euro an, zum Beispiel durch die Auslieferung der dritten Staffel der von Fremantle mitproduzierten Serie „American Gods“. Eine noch viel stärkere Dynamik weist das Streaming-Geschäft auf, allerdings noch auf niedriger Basis. Die Umsätze von TV Now und Videoland zogen um 40% in den ersten drei Monaten auf 52 Mill. Euro an. RTL hat nach eigenen Angaben mittlerweile 2,72 Millionen zahlende Abonnenten in beiden Streaming-Diensten gewonnen, bei TV Now allein habe sich die Zahl binnen eines Jahres auf 1,7 Millionen verdoppelt.
Der Konzernumsatz von RTL soll im Gesamtjahr unverändert um 3% auf 6,2 Mrd. Euro zulegen, was einem organischen Plus von 8% entsprechen soll. Beim bereinigten Ebitda peilt die Sendergruppe ein Plus von 14% auf 975 Mill. Euro an. RTL will noch im ersten Halbjahr über die Zukunft seiner Sender-Geschäfte in Frankreich, Belgien und den Niederlanden entscheiden.
Die RTL-Konzernmutter Bertelsmann startete mit einem organischen Umsatzplus von rund 10% auf 4,2 Mrd. Euro ins Jahr. Damit habe Europas größtes Medienhaus auch das Vorkrisenniveau von 2019 um 7% übertroffen, betonten die Gütersloher in einer Mitteilung. Dies seien auch 7% mehr als vor der Coronakrise Anfang 2019, erklärten die Gütersloher. Mit zweistelligen organischen Wachstumsraten hätten sich die Verlagstochter Penguin Random House, das Musikgeschäft BMG und der Dienstleister Arvato besonders dynamisch entwickelt. Bertelsmann bestätigte den Ausblick für das Gesamtjahr und peilt neben einem Umsatzanstieg ein Konzernergebnis von über 1 Mrd. Euro an.