Publicis präsentiert sich in Bestform
wü Paris
Beflügelt durch Zukäufe und technologische Investitionen hat Publicis die Turbulenzen des Jahres 2020 hinter sich gelassen. Der französische Werbekonzern hat mit seinen Ergebnissen 2021 das Vorkrisenniveau und gleichzeitig die Erwartungen der Märkte übertroffen. Für das laufende Jahr peilt er nun ein organisches Umsatzwachstum von 4 % bis 5 % an, was der beste Wert seit 2011 wäre, die Pandemie ausgeklammert. Die operative Marge und der freie Bargeldmittelzufluss dürften ähnlich hoch ausfallen wie 2021. Die operative Marge belief sich im vergangenen Jahr auf 17,5 %, der freie Bargeldmittelzufluss auf 1,4 Mrd. Euro, und das organische Wachstum lag bei 10 %. Im Vergleich zu 2019 belief sich das organische Wachstum auf 3 %.
„Wir haben unsere Ergebnisse von 2019 früher und stärker als vorgesehen übertroffen“, erklärte Publicis-Chef Arthur Sadoun. Der Umsatz ist im Vergleich zu 2020 um 8,8 % auf 11,7 Mrd. Euro gestiegen. Das Nettoergebnis wiederum verbesserte sich um 78,3 % auf 1,03 Mrd. Euro. 2020 hatten die Kosten für die Integration des 2019 übernommenen Digitalmarketingspezialisten Epsilon das Nettoergebnis belastet. Jetzt jedoch profitiere Publicis neben der Dynamik neuer Geschäfte auch von der Übernahme Epsilons und der 2014 zugekauften Digitalagentur Sapient, erklärte Sadoun. So konnte Epsilon letztes Jahr um 12,8 % zulegen und Sapient um 13,8 %.
Nach den beiden großen Übernahmen setzt Publicis nun auf gezielte Akquisitionen innovativer Produkte und Dienstleistungen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern rund 300 Mill. Euro für Zukäufe wie das auf Retail Media spezialisierte Adtech Citrus Ad ausgegeben. In diesem Jahr stehen 400 bis 500 Mill. Euro für Akquisitionen bereit. Mit Blick auf die Aufträge hat das neue Jahr gut für Publicis begonnen, denn die Werbegruppe hat gerade mit McDonald’s einen Vertrag unterzeichnet, nachdem sie sich letztes Jahr die auf je 1 Mrd. Dollar geschätzten Mediabudgets von Meta (Facebook) und Walmart sichern konnte.