Die Publity-Gruppe holt für ihre Tochtergesellschaft Preos einen strategischen Investor an Bord. Neuer Großaktionär soll eine Beteiligungsgesellschaft werden, die aus einer Luxemburger Investmentfirma mit eigenen Investoren besteht. Dabei handelt es sich um „etablierte europäische Versicherungen“, wie Publity mitteilt. Neben Preos ist auch die Immobilienfirma und Publity-Enkelgesellschaft Gore in den Deal involviert. Alle drei Unternehmen sind börsennotiert, wobei der Streubesitz bei Preos und Gore sehr gering ist.

Kern des Deals, der aus mehreren Schritten besteht, ist die Einbringung eines luxemburgischen Immobilienportfolios im Marktwert von voraussichtlich mehr als 1 Mrd. Euro. Das Portfolio setzt sich aus einer Beteiligungsholding und einem Debt-Fonds zusammen. Dabei fungiert Gore als aufnehmende Gesellschaft. Die erhaltenen Gore-Aktien bringt das Beteiligungsvehikel dann in Preos ein und bekommt dafür neue Preos-Anteile. Anschließend sollen alle Gore-Aktien sukzessive an Investoren veräußert werden. Mit dieser Umplatzierung will Preos Mittel für weiteres Wachstums generieren.

Ergebnis der Transaktionen ist, dass die Luxemburger Investmentgesellschaft, über deren Namen man sich in Schweigen hüllt, über die Preos-Mehrheit verfügt. Der bisherige Hauptaktionär Publity (92%) fällt also auf einen Minderheitsanteil zurück. Mit der Managementfirma des Beteiligungsvehikels hat Publity nach eigenen Angaben unter Beteiligung von Preos und Gore eine Absichtserklärung für die hochkomplexe Transaktion geschlossen.

Größter Anteilseigner von Publity ist der Unternehmer Thomas Olek, bis Ende 2020 CEO des Unternehmens, mit 48 %. Olek hat die Immobiliengruppe bisher dominiert. PBL Capital, eine Schweizer Investorengruppe, hält 39%. Publity arbeitet als Assetmanager für Investoren und verfügt über ein eigenes Portfolio.

Laut Vorstandschef Frank Schneider beschert die Transaktion Publity neue Wachstumsperspektiven im attraktiven Markt für gewerbliche Immobilien. Die Gruppe werde finanziell gestärkt und könne das betreute Immobilienportfolio sukzessive ausbauen. Ein „Meilenstein“ sei der Deal mit Blick auf die angestrebte Internationalisierung.