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Puma steckt Engpässe weg

Der Umsatz und das Ergebnis des Herzogenauracher Unternehmens sind so hoch wie nie zuvor. Den Schwierigkeiten in der Warenlieferung aus Asien steht eine hohe Nachfrage gegenüber.

Puma steckt Engpässe weg

jh München

Das Wachstum von Puma ist trotz der Engpässe in der Warenlieferung aus Asien im vierten Quartal 2021 zweistellig geblieben. Der Umsatz stieg in den letzten drei Monaten währungsbereinigt um 14% auf 1,77 Mrd. Euro, berichtete der Sportartikelkonzern am Donnerstag. Im dritten Quartal lag der Zuwachs bei 20%.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nahm nach vorläufigen Zahlen im saisonal schwächsten Quartal leicht auf 65 (i.V. 63) Mill. Euro zu. Noch Ende Oktober hatte der Vorstandsvorsitzende Bjørn Gulden einen Verlust nicht ausgeschlossen und gesagt, dies hänge von den Lieferungen ab. „Der Nachschub wird auch im vierten Quartal ein Kampf“, hatte er hinzugefügt.

Im gesamten vergangenen Jahr erreichten Umsatz und Ergebnis von Puma neue Höchstwerte. Zudem übertrafen diese die Erwartungen des Unternehmens. Für den Konzernerlös ergibt sich ein Anstieg um 32% auf 6,8 Mrd. Euro, für das Ebit auf 557 (209) Mill. Euro. Die Ebit-Marge erhöht sich auf 8,2 (4,0)%. Ende Oktober hatte der Vorstand einen Umsatzanstieg von mindestens 25% in Aussicht gestellt sowie ein Ebit in der Spanne von 450 Mill. bis 500 Mill. Euro.

Das gute Abschneiden auch im Schlussabschnitt begründet Puma mit „einer anhaltenden Markendynamik und einer starken globalen Nachfrage“. Das Wachstum sei „trotz der negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und anhaltender Engpässe in der Lieferkette erzielt worden“. Diese Schwierigkeiten hatten vor allem in Vietnam zur Jahresmitte begonnen. Aus dem Land bezieht Puma etwa ein Drittel aller Produkte. Wegen der Pandemie hatten Behörden die Schließung von Fabriken im Süden Vietnams von Ende Juli bis Mitte Oktober angeordnet. Damals hatte Gulden angekündigt, die Folgen dieser Restriktionen wirkten sich bis ins erste Quartal 2022 aus.

Die Produktionsausfälle in Vietnam treffen auch die deutlich größeren Konkurrenten Nike und Adidas. Zudem muss die Branche den Boykott westlicher Waren in China be­wältigen, dem profitabelsten Markt der internationalen Konzerne in der Sportartikelindustrie.

Der Kurs der im Dax notierten Puma-Aktie stieg am Donnerstag zeitweise um rund 4%. Am Ende des Xetra-Handels lag er mit 95,52 Euro 1,2% im Plus.

Wertberichtigt Seite 8