– Der Großküchenausstatter Rational ist gut ins laufende Jahr gestartet. Das MDax-Mitglied aus dem bayerischen Landsberg (am Lech) steigerte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im ersten Quartal um 6% auf 32 Mill. Euro, obwohl der Umsatz um 14% auf 168 Mill. Euro schrumpfte. Das Unternehmen profitierte von Kostensenkungen vor allem im Vertrieb und im Kundenservice. Rational drückte den Aufwand dafür um 8% auf 43 Mill. Euro. Auch bei den Forschungs- und Entwicklungskosten und den allgemeinen Verwaltungsaufwendungen zog der Vorstand den Rotstift, wenngleich in einem deutlich geringeren Umfang als in den kundennahen Bereichen. Die Zahl der Konzernmitarbeiter verringerte sich um 6% oder 136 Personen auf insgesamt 2174 Beschäftigte.

Vorstandschef Peter Stadelmann sprach von einem „erfreulichen Geschäftsverlauf“ zum Jahresauftakt. Im Zwischenbericht zum 30. März merkt die Konzernführung an, dass nach rückläufigen Erlösen in den ersten beiden Monaten des Jahres im März ein „starker Anstieg“ der Verkaufszahlen (+14%) zu verzeichnen gewesen sei. Bei den Auftragseingängen registrierte das Unternehmen ein ähnliches Bild. Der Auftragseingang legte im März den Angaben zufolge um 39% zu. Damit seien die hauseigenen Erwartungen übertroffen worden, so Rational.

„Die Gründe für diese Erholung im März sehen wir in der zunehmenden Zahl von Kunden, die nicht mehr beziehungsweise weniger unter Corona-Einschränkungen leiden, dem Investitionsnachholeffekt, den teilweise massiven Konjunkturprogrammen und im Basiseffekt, da der März 2020 der erste durch Corona beeinträchtigte Monat war“, schreibt dazu der Vorstand. Die Anleger reagierten euphorisch auf die Nachricht. Am Mittwoch sprang die Aktie von Rational in der Spitze um 7,3% auf 733,40 Euro. Die Firma führte damit den MDax an. Das Unternehmen bringt am Markt 8,3 Mrd. Euro auf die Waage. Zum Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 stürzte der Titel zeitweise auf 472 Euro ab.

Die größte Abnehmergruppe von Rational-Produkten, die Gastronomie und Hotellerie, kämpft seitdem um die Existenz. Verordnete Kontaktbeschränkungen des Staates führten zu einer Vollbremsung der Aktivitäten. Nach einer über einjährigen Serie von Lockdowns gibt es erste Hoffnungsschimmer, dass die Branche zu Pfingsten mit Lockerungen rechnen kann. Allerdings seien die Risiken wegen Coronamutationen und möglichen weiteren Pandemiewellen nach wie vor hoch, warnte Rational. Aufgrund des guten Jahresstarts schreibt die Konzernführung dennoch von einer „leicht positiven“ Stimmung mit Blick aufs Gesamtjahr 2021. „Sollte sich der Umsatz weiter positiv entwickeln, die günstige Kostensituation des ersten Quartals fortbestehen und die beschriebenen Risiken nicht in vollem Umfang eintreten, wird die Ebit-Marge über der des Vorjahres liegen.“ 2020 schrumpfte die Umsatzrendite um 10,1 Prozentpunkte auf 16,4%. Aufgrund der Unsicherheiten verzichtete der Vorstand bisher auf eine Prognose.